Erl – Neun bekannte Gesangs- und Instrumentalgruppen aus dem Alpenraum gaben unter dem Motto „G´schicht´n, G´spiel und G´sang“ auf Einladung der Erler Tanzlmusi vor über 1500 Zuhörern traditionelle, unverfälschte Volksmusik zum Besten. Diese weitum bekannte und beliebte Veranstaltung wurde 1976, also schon vor 41 Jahren, vom Erler Passionsspielverein unter Hans Kneringer ins Leben gerufen und ab 2001 von der Erler Tanzlmusi und dem Passionsspielverein mit großem Erfolg weitergeführt.
Vier Banner der Bundesländer Tirol, Salzburg, Oberösterreich und Bayern dekorierten den Hintergrund der Bühne und wiesen so auf die Herkunft der Teilnehmer hin. Die Erler Tanzlmusi als Veranstalter spielte gewohnt dynamisch das Eröffnungsstück, bevor Joch Weißbacher, Lehrer an der Tiroler Musikhauptschule Wildschönau und bekannter Tiroler Volksmusiker, die einzelnen Gruppen vorstellte. „Musikanten spielt´s auf“ stimmten dann „Die Hoameligen“, die drei jungen Frauen aus Ischgl in Tirol, nicht nur mit ihren Instrumenten Violine, Diatonische und Harfe an, sondern erfreuten zudem mit ihren klaren Stimmen oder einem „Juchzer“. Die Laubensteiner Bläser in der Besetzung zwei Flügelhörner, Basstrompete und Basstuba eroberten gleich mit klangvollen Stücken die Herzen der Zuhörer. Sie hatten schon dem emeritierten Papst Benedikt in Castel Gandolfo ein Ständchen gespielt. Für Abwechslung sorgte der Rainbacher Dreigesang des Ehepaares Traudl und Helmut Tröglinger mit Renate Zieml aus Oberösterreich. Ihre Lieder, die aufmerksames „Zualosen“ verlangten, hatten den Herbst, das Almen-Leben und natürlich die „Liab“ zum Inhalt. Im Kontrast dazu waren die Männerstimmen des Viergesangs der „Starnberger Fischerbuam“. Weit verbreitet in Tirol und Südtirol ist die Volks- oder Liederharfe. Sie ist ein Instrument, das das erforderliche Umstimmen für den typischen Tonartwechsel der alpenländischen Volksmusik einfach durch Treten der Pedale ermöglicht. Sie fehlt in der Regel bei keiner Tanzlmusi, als Begleitinstrument für Gesangsdarbietungen oder als Soloinstrument. Zu einem Duo zusammengeschlossen haben sich das Harfenduo Peter Reitmeir-Wolfgang Schafferer aus Telfs in Tirol. Die schon mehrfach in Erl engagierten Musiker hatten Polka, Marsch, Menuett und Boarischen im Programm. Mit traditioneller instrumentaler Volksmusik, mal als Tanzlmusi, mal als Klarinettenmusi, überzeugte die Tal-Berg-Musi aus dem Salzburgischen. Die Wengerbochmusi ist eine junge Soatnmusi, die sich länderübergreifend aus Musikanten aus dem Pongau in Salzburg und Miesbach in Bayern gebildet hat. Wie bei ihrem ausgezeichneten Auftritt beim Alpenländischen Volksmusik-Wettbewerb in Innsbruck 2016, spielten sie mit Zither, Gitarre und Kontrabass. Schmissige Tanzlmusi boten die sieben Musikanten der Doiwinkel Musi, daheim in Traunstein, Erding und Weilheim. Diatonische, zwei Posaunen, zwei Trompeten, Gitarre und Kontrabass erklangen bei ihrem viel umjubelten Auftritt.
Moderator Joch Weißbacher, selbst ausgezeichneter Sänger und Gitarrist, lud dann Mitwirkende und Besucher zum Mitsingen oder „Brummen“ des Liedes „Da Summa is umma“ ein, und alle beendeten damit den auf höchstem Niveau gebotenen Volksmusikabend im Passionsspielhaus. al