Wolfgang Gropper: Schauspieler, Regisseur und Intendant, geboren 1944 in Prien und 2016 in Aschau gestorben. Kurz vor seinem Tod hat er zusammen mit seiner Frau Annagerlinde Dodenhoff eine CD besprochen mit dem Titel „Mischehe“.
Sie ist aus dem niedersächischen Worpswede, er aus dem Chiemgau. Sie ist evangelisch, er katholisch. Sie spricht platt, er bairisch. Sie ist schnippisch, er valentinesk. Sie mag Rotwein, er Weißwein, und nicht zuletzt: Sie ist eine Frau, er ein Mann. Ziehen sich solche Gegensätze an oder stoßen sie sich ab? Dieser Frage geht die CD nach mithilfe von literarischen Texten.
„Plattdeutsche und bairische Ungereimtheiten“ verspricht die CD, die eine „dialektische Ehe“ führen. Aus ehelichen Flachsereien schälen sich literarische Texte über die Ehe und die Bayern: Die längsten Passagen sind „Die Scheidung“ von Lena Christ, eine Erzählung, in der sich die Wildmoserin doch nicht scheiden lässt, und „Antwort aus der Stille“ von Max Frisch, „eine Erzählung aus den Bergen“, in der sich ein Paar im Gras findet.
Im Duett rezitieren sie „rudern zwei“, ein berührendes Gedicht von Rainer Kunze, im Duett singen sie fast das Gedicht „Für die Jugend“ von Robert Gernhardt und verknüpfen es mit „Ehekrach“ von Kurt Tucholsky. Außerdem finden sie raus, inwieweit Stoiber ein Vorfahr von Karl Valentin ist.
Die CD ist für 18 Euro erhältlich bei den Buchhandlungen Beer, Rosenheim, Buch und Café, Aschau, sowie im Eigenverlag Gropper unter Telefon 08036/7631 oder per Mail: jockifeiner@gmail.com