Was Börsen-Einsteiger wissen müssen

von Redaktion

Die Zinsen für Tagesgeld und Sparbuch bewegen sich nahe der Nulllinie. Wer Rendite will, muss ein gewisses Risiko akzeptieren. In unserer Serie erklären wir, was Einsteiger am Aktienmarkt wissen müssen.

VON SEBASTIAN HÖLZLE

Im Jahr 2000 brach der Neue Markt zusammen, und keine acht Jahre später krachte es wieder an den Börsen: Nach der Finanzkrise rauschten 2008 die Kurse in den Keller. Und dazwischen? Ging es an den Märkten steil nach oben.

Eine Auswertung des deutschen Aktieninstituts (DAI) zeigt: Wer in den vergangenen Jahrzehnten einen kühlen Kopf bewahrt hat und sein Geld langfristig am Aktienmarkt angelegt hat, konnte im jährlichen Durchschnitt mit einer positiven Rendite rechnen.

Ein Beispiel: Hat eine junge Frau oder ein junger Mann seit Ende 1989 jeden Monat Geld in die 30 Unternehmen des deutschen Aktienindex Dax investiert, konnte sie oder er sich Ende des vergangenen Jahres über eine jährliche Durchschnittsrendite von 7,1 Prozent freuen. In absoluten Zahlen heißt das: Hat der Beispielanleger zwischen 1989 und 2019 jeden Monat 100 Euro in die Aktien investiert, insgesamt also 36 000 Euro, sind daraus in 30 Jahren gut 120 000 Euro geworden – ein Gesamtgewinn von rund 84 000 Euro.

Im Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts (Grafik oben) lässt sich für jeden beliebigen Zeitraum zwischen 1970 und 2019 die jährliche Durchschnittsrendite ermitteln. Die Farben des Dreiecks zeigen auch: „Je länger der Anlagehorizont, desto geringer die Gefahr, mit Aktien Verluste zu erleiden“, schreiben die DAI-Experten. Für Anleger bedeutet das: Crashs wie in den Jahren 2000 oder 2008 sind nach wenigen Jahren vergessen, dann dreht die Rendite ins Plus.

So einleuchtend die Auswertung historischer Kursentwicklungen sein mag: Nach heftigen Kursbeben werden Anleger oft nervös und treffen falsche Entscheidungen, hat Finanzberaterin Stefanie Kühn beobachtet. „Anleger müssen sich darüber im Klaren sein, dass es an den Märkten rauf- und runtergeht“, sagt sie. „Jemand, der sich gar nicht mit Aktien auskennt, sollte sich daher mit ein paar grundlegenden Fragen beschäftigen, bevor er sein Geld an der Börse investiert.“ Zeitweise könne das Depot auch im Minus stehen. Wer das Risiko streut, indem er auf einen breit angelegten Fonds von Aktien setzt, mindert die Gefahr erheblich.

Im nächsten Teil der Serie

erklären wir, welche Strategien sich für Einsteiger besonders eignen.

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