Pestizide im Obst, Keime in der Wurst, Weichmacher aus Plastikverpackungen: Schadstoffe im Essen sind zu einem lästigen Dauerthema geworden. Jeder muss sich bis zu einem gewissen Grad damit auseinandersetzen. Nichts mehr zu essen ist schließlich auch keine Lösung.
Leider lässt sich einem Lebensmittel die mögliche Belastung mit Schadstoffen in der Regel nicht ansehen. Da jeder Mensch eine Vielzahl verschiedener Lebensmittel kauft, zubereitet und isst, gibt es dennoch einige einfache Strategien, um das persönliche Risiko zu senken.
Am besten gelingt das mit einer möglichst abwechslungsreichen Ernährung. Wer aus der Vielfalt schöpft, anstatt sich auf wenige vermeintlich besonders gesunde Produkte zu beschränken, versorgt den Körper mit einem breiten Spektrum an Nährstoffen, ohne ihm ein Übermaß an unerwünschten Inhaltsstoffen zuzuführen.
Regional und saisonal einkaufen
Bei Obst und Gemüse ist es sinnvoll, möglichst regional, saisonal und biologisch einzukaufen. Dabei geht es weniger darum, ob nun der Bio-Apfel aus Südtirol oder der konventionell erzeugte Apfel vom Bodensee besser ist. Was zählt, ist die Summe der Einkäufe. Werden Pflanzen in ihrer natürlichen Wachstumsperiode reif, haben sie in der Regel das beste Nährstoffprofil und sind am widerstandsfähigsten. Das reduziert den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
Kaum Pestizide in Bio-Produkten
Im Biolandbau sind synthetische Pestizide verboten. Untersuchungen von Kontrollbehörden bestätigen regelmäßig, dass Bio-Ware keine oder kaum Rückstände aufweist. Auch sollten Verbraucher beachten: Obst, Gemüse und Kräuter sollten immer gründlich gewaschen werden. Das hilft, anhaftenden Schmutz, Keime, Pestizid- und Schwermetallrückstände zu entfernen.
Erfreulich: Die Schwermetallbelastung in der Umwelt und damit in den Lebensmitteln ist rückläufig. Erhöhte Mengen finden sich noch in Produkten wie Waldpilzen, Innereien, manchen Fischarten und Meeresfrüchten.
Hygiene beim Kochen von Fisch und Fleisch
Bei Fleisch und Fisch ist meist die Hygiene der entscheidende Risikofaktor. Tierische Erzeugnisse sind besonders gefährdet, krankheitserregende Keime wie Salmonellen oder Listerien zu übertragen. Ausreichendes Erhitzen ist dabei eine wichtige Gegenmaßnahme, die Kerntemperatur muss über 70 Grad liegen. Das gilt insbesondere, wenn Kinder, Schwangere, Ältere oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem das Essen verzehren.
Zu große Hitze vermeiden
Zu große Hitze beim Garen kann dagegen wiederum Schadstoffe erzeugen. Lässt man Fleisch auf dem Grill oder in der Pfanne verkohlen, entstehen krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und weitere schädliche Verbindungen. Kuchen, Brot oder Plätzchen sollten ebenfalls nicht zu dunkel gebacken werden. Sonst bildet sich vermehrt Acrylamid. Dieser Stoff steht ebenfalls im Verdacht, krebserregend zu wirken. Aus diesem Grund sollte auch beim Frittieren von Pommes frites die Temperatur des Öls nicht über 175 Grad liegen. „Vergolden statt verkohlen“ lautet die Empfehlung.
Mineralölrückstände durch Verpackungen
Eine weitere Schadstoffquelle geht von Verpackungsmaterialien aus. Das können Mineralölrückstände, ungeeignete Druckfarben oder Weichmacher aus Kunststoffen sein. Zwar müssen Verpackungen per Gesetz auch wirklich für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet sein, in der Praxis finden sich bei Analysen aber immer wieder unerwünschte Stoffe in den verschiedensten Produkten. Wenn möglich, sollte man also unverpackte Lebensmittel kaufen, Wurst und Käse besser am Stück als plastikverpackt in Scheiben. Das hilft auch der Umwelt. Zuhause sollte man auf geeignete Behältnisse zum Aufbewahren und Erhitzen von Speisen achten. Beispielsweise darf Melamingeschirr nicht in die Mikrowelle, da sonst giftiges Melamin und Formaldehyd ins Lebensmittel übergehen.