Urlaubsmitbringsel: So spart man sich Ärger beim Zoll

von Redaktion

Eine Flasche Whisky, eine edle Armbanduhr oder eine neue Digitalkamera: Wer auf Reisen zu viel oder zu teuer eingekauft hat, kann bei der Zollkontrolle am Flughafen oder an der Grenze im Auto böse Überraschungen erleben. Sind die Freimengen überschritten, werden Einfuhrgebühren fällig – und das vermeintliche Schnäppchen kann teuer werden.

Wer aus nicht zur EU gehörenden Drittstaaten wie der Türkei, Ägypten oder den USA zurückkehrt, hat weitaus geringere Freimengen als der, der in EU-Staaten wie Frankreich oder Spanien war (siehe Tabelle rechts). Die Höhe der Freimengen hängt beim EU-Ausland auch davon ab, ob man per Schiff, Flugzeug, Auto oder Zug zurückkehrt. Für Kinder sind die Mengen geringer.

Dabei muss man wissen, dass man bei Tabakwaren und Alkohol nur jeweils einmal die Freimenge ausreizen darf. Man kann die Mengen aber auch aufteilen. So sind bei der Einfuhr in die EU statt maximal 200 Zigaretten auch 100 Zigaretten plus 50 Zigarillos möglich. Was nicht in den Warengruppen in der Tabelle aufgeführt wird, darf die Wertgrenzen von 175 Euro (für unter 15-Jährige) bzw. 300 Euro (bei Einreise über eine Landgrenze) oder 430 Euro (bei Einreise per Flugzeug oder Schiff) nicht überschreiten. So ist eine Digitalkamera bis zu diesen Werten abgabenfrei, was darüber liegt, muss versteuert oder verzollt werden. Am besten, man hebt die Quittung auf, ansonsten wird der Wert der Waren vom Zoll geschätzt.

EU-Überseegebiete oder Inseln wie Helgoland, die Kanaren, Guadeloupe oder Curaçao werden übrigens als EU-Ausland behandelt, ebenso Zoll-Oasen wie Livigno.

Damit Urlauber den Überblick behalten, welche Menge eines Produktes sie zollfrei einführen dürfen, hat das Bundesfinanzministerium die App „Zoll und Reise“ entwickelt. In ihr können Nutzer ein Land auswählen und sich anzeigen lassen, welche Mengen an Zigaretten oder alkoholischen Getränken sie von dort zollfrei mitbringen dürfen. Zudem gibt es eine umfangreiche Liste verschiedener Waren von Computern bis hin zu Tierpräparaten – versehen mit Hinweisen, ob die Einfuhr erlaubt ist, welche Einfuhrabgaben fällig werden können und was es generell bei der jeweiligen Produktgruppe zu beachten gibt.

Wer über der Warenfreigrenze liegt und wissen will, wie viel ihn die Einfuhr kosten wird, kann das mit dem integrierten Rechner herausfinden. Nutzerbewertungen zufolge sind die Angaben in der Anwendung allerdings nicht immer fehlerfrei. Als Orientierung beim nächsten Shopping-Trip im Ausland kann sie aber nützlich sein. Die App ist kostenlos für iOS und Android verfügbar.  We

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