FINANZEN

Kreditanfrage wird zur Datenquelle

von Redaktion

Die Geschäftspolitik von Vergleichsportalen und ihrer Partner sorgt für Beschwerden bei Verbraucherschützern. Einige Portale locken damit, dass man weniger Geld zurückzahlen muss, als man aufnimmt. Aus Sicht von Verbraucherschützern handelt es sich dabei in erster Linie aber um Marketingmaßnahmen, die sensible und lukrative Kundendaten einbringen sollen. „Solche Daten sind Gold wert – und deshalb ein ziemlich hoher Preis für den Verbraucher, sei das Minuszins-Angebot noch so verlockend“, argumentiert Kerstin Schultz, Finanzmarktwächterin bei der Verbraucherzentrale Sachsen. Verbraucher müssten sich bewusst sein, dass sie mit ihren sensiblen Daten schon bei der Kreditanfrage bezahlten. Den Angaben zufolge beschwerten sich Verbraucher, dass sie nach der Eingabe persönlicher Daten zahlreiche unaufgeforderte Alternativ-Kreditangebote erhalten hätten. Betroffene hätten von bis zu zehn Offerten mit deutlich veränderten Konditionen, Kreditsummen und Laufzeiten berichtet. Die Daten der Verbraucher werden nicht nur an den Anbieter des Minuszins-Kredits weitergeleitet, sondern auch an andere Geldhäuser und weitere Kreditvermittler, die mit den Portalen zusammenarbeiten, wie die Marktwächter erläuterten.

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