BÖRSENWOCHE

Gewinne sichern schadet nicht

von Redaktion

Zum Wochenschluss zeigte nicht nur der Deutsche Aktienindex Dax noch einmal Stärke und überwand die Schwelle von 12 000 Punkten. Auch deutsche Unternehmen demonstrierten, dass weiter mit ihnen zu rechnen ist. Genauer gesagt der Darmstädter Chemiekonzern Merck. Er schluckt nach hartem Widerstand das US-Unternehmen Versum und legt dafür immerhin 5,8 Milliarden Euro auf den Tisch. Das Umfeld für den Aktienmarkt hat sich zuletzt wieder aufgehellt. Das liegt zum einen an der Europäischen Zentralbank (EZB). Zinsanhebungen sind weit und breit nicht in Sicht. „Die EZB bleibt ein Freund der Aktienmärkte und der Feind der Zinssparer“, sagt Robert Halver von der Baader Bank und kreiert ein neues Kürzel. „NLF – Null Leitzins Forever“. Bei Sparanlagen und Tagesgeld ist weiter extrem wenig bis nichts zu holen. Außerdem schütten die börsennotierten deutschen Unternehmen in diesem Wochen die Rekordsumme von 57 Milliarden Euro an Dividenden aus.

Wie es bei den Unternehmen steht, werden die Berichte für das erste Quartal zeigen, die in den nächsten Wochen vorgelegt werden. Die DZ Bank rät zur Vorsicht. Die Gewinne dürften in diesem Jahr allenfalls um fünf Prozent zulegen. „Es erscheint sinnvoll, einen Teil der bisher angestrebten Gewinne zu sichern, anstatt sich dem Preisrisiko auszusetzen“, sagt DZ-Bank-Stratege Christian Kahler. Den Dax, der seit Jahresbeginn um knapp 14 Prozent zugelegt hat, sieht er bis Ende 2019 nur noch in Seitwärtsbewegung. ROLF OBERTREIS

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