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Fast alles in Butter

von Redaktion

Butter ist in aller Munde. Im Schnitt verspeist jeder Deutsche sechs Kilo des feinen Milchfetts pro Jahr. Die Stiftung Warentest hat das beliebte Molkereierzeugnis für die aktuelle Ausgabe ihrer Zeitschrift „Test“ genau unter die Lupe genommen.

Gut bis mangelhaft

Wer Butter kaufen will, hat reichlich Auswahl: In den Regalen liegt Deutsche Markenbutter neben Irischer Butter, konventionell hergestellte neben Bio-Butter und Weidebutter, ungesalzene neben gesalzener Butter. Auch laktosefreie Butter ist im Angebot. Für den Butter-Test hat die Stiftung Warentest 30 ungesalzene Produkte untersucht: Mildgesäuerte Butter, Süßrahm- und Sauerrahmbutter. Bekannte Marken sind im Test, darunter Butter von Weihenstephan, Landliebe, Meggle, die Niederländische Butter Frau Antje und die irische Butter Kerrygold. Das Ergebnis des Tests ist insgesamt positiv: 15 der 30 der Produkte im Test können sich mit Fug und Recht gute Butter nennen, zwölf erreichen ein Befriedigend, zwei sind ausreichend, eine Butter, die Original Irische Süßrahm-Butter von Kerrygold, ist mangelhaft. Sie wies eine sehr hohe Gesamtkeimzahl auf und die Tester wiesen Keime nach, die auf mangelnde Hygiene bei der Produktion schließen lassen.

Testsieger

Insgesamt ganz vorn liegen zwei Mildgesäuerte der Handelsklasse Deutsche Markenbutter. Die beiden Testsieger sind Edeka Gut & Günstig für 1,29 Euro und Sachsenmilch für 2,39 Euro, jeweils für eine 250 Gramm-Packung. Auch die beste Bio-Butter – die Süßrahmbutter Rewe Bio für 2,25 Euro – trägt wie die beiden Testsieger diese Handelsklasse. Ebenfalls gut abgeschnitten haben Aldi Süd Milfina (1,29 Euro) und Frau Antje (2,69 Euro). Und eine der beiden Sauerrahmbuttern ist knapp gut: die Bio-Butter von Alnatura (2,59 Euro).

Wenn eine Molkerei Deutsche Markenbutter produzieren will, muss sie ihre Produkte regelmäßig strengen Kontrollen unterziehen. Garant für Spitzenqualität ist die Bezeichnung Deutsche Markenbutter aber nicht in jedem Fall. Im Butter-Test der Stiftung Warentest wurden auch bei Deutscher Markenbutter Qualitätsmängel gefunden. Die Gründe dafür können vielfältig sein. So erfasst die amtliche Butterprüfung nur Stichproben und findet zudem spätestens zehn Tage nach Herstellung statt. Die Stiftung Warentest prüft dagegen am Ende der Mindesthaltbarkeit. Dabei untersuchen die Tester sensorische Eigenschaften wie Aussehen, Geruch, Geschmack genauso wie auf Schadstoffe und Keime. Daneben gingen auch Streichfähigkeit, Verpackung und Deklaration in die Testnote ein.

Produktionsstätte

Zwölf Produkte im Butter-Test der Stiftung Warentest tragen die Handelsklasse Deutsche Markenbutter. Man erkennt sie an der Bezeichnung und am stilisierten Adler. In welchem EU-Mitgliedstaat beziehungsweise Bundesland die Butter zuletzt verarbeitet oder verpackt wurde, zeigt das ovale Identitätskennzeichen auf der Verpackung. Rückschlüsse auf die Herkunft der für die Butter verwendeten Milch sind nicht möglich. Die Produktionsstätte können Butterkäufer dennoch herausfinden. Dazu müssen sie die Zahl im Oval im Internet unter bvl.bund.de eingeben, Stichwort: Identitäts- und Genusstauglichkeitskennzeichen.

Auch alle Hersteller sind aufgelistet. Nur wenige Anbieter nennen sie auch konkret auf der Packung. Welches Bundesland die Butter kontrolliert, steht immer neben dem Adler.

Im vergangenen Herbst erreichten die Preise für Butter insgesamt Rekordhöhen – egal, ob bio oder konventionell. Nach kurzem Sinkflug steigen die Preise nun wieder. Butter bleibt deutlich teurer als Margarine. Ihren Fans ist das egal. Viele schätzen nicht nur den säuerlichen oder sahnigen Geschmack der Butter, sondern auch, dass sie ohne viele Zusätze auskommt und von Natur aus auch Mineralstoffe liefert und zum Beispiel die Vitamine A und E. Bei Margarine wird dagegen an Zusatzstoffen, Aromen und Vitaminen in der Regel nicht gespart.

Cholesterinbombe?

Trotzdem herrscht bei vielen Verunsicherung: Ist das tierische Fett der Butter gesund? In den 1980er-Jahren galt Butter als gesundheitsschädliche Cholesterinbombe. Tatsächlich besteht sie zu zwei Dritteln aus gesättigten Fettsäuren. Deshalb stand sie lange Zeit in Verruf, das ungünstige LDL-Cholesterin im Blut zu erhöhen. Inzwischen zeichnen Langzeitstudien und jüngste Untersuchungen ein differenzierteres Bild: Viele der gesättigten Fettsäuren in der Butter beeinflussen weder das Verhältnis von „schlechtem“ LDL-Cholesterin zu „gutem“ HDL-Cholesterin im Blut negativ noch erhöhen sie das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im August 2017 prüfte die Stiftung Warentest Margarine. Fazit damals: Die Fettsäureverteilung ist nur in einer guten Margarine etwas besser als in Butter.

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