Ein Häubchen aus Milchschaum ist die Krönung für Cappuccino, Latte Macchiato und Co. Allerdings ist die Zubereitung oft kompliziert und mit Pech und Pannen verbunden: Milch kocht über, das Ergebnis lässt zu wünschen übrig. Mit elektrischen Milchaufschäumern gelingt die Schaumkrone fast wie von selbst. Die Stiftung Warentest hat zehn Geräte getestet: Acht schlagen sich gut, zwei sind befriedigend.
Gut ist meistens nicht billig
Die Bequemlichkeit hat ihren Preis: Gute elektrische Milchaufschäumer kosten 50 bis 100 Euro. Lohnt sich die Anschaffung? Ja – wenn man es bequem, einfach und schnell haben möchte. Zum Vergleich haben die Tester einen batteriebetriebenen Stabquirl und einen Handschäumer in einigen Punkten mitgetestet. Die Ergebnisse der weitaus billigeren Geräte fallen etwas schlechter aus als die der guten elektrischen Aufschäumer. Zwei Geräte teilen sich den Test-Gewinn: Nespresso Aeroccino4 für 79 Euro und der WMF Lineo Milchaufschäumer für 80 Euro. Auch gut und mit 55 Euro etwas preisgünstiger ist der Melitta Cremio. Zwei gute Geräte liefern ein Körbchen mit, das den Quirl beim zubereiten heißer Schokolade schützt: Caso Crema Latte & Choco für 80 Euro und WMF Lono Milk & Choc – mit 99 Euro teuerstes Gerät im Test.
Geräte für jeden Geschmack
Für jeden Geschmack und Bedarf gibt es gut bewertete Geräte: Drei schäumen auch kleine Milchmengen unter 100 Milliliter, die richtige Menge für eine Tasse Cappucino. Ein Aufschäumer kann bis zu 350 Milliliter Milch in Schaum verwandeln und damit eine ganze Familie in einem Rutsch versorgen. Zwei Geräte fressen zu viel Strom Alle Geräte im Test erhitzen Milch auch ohne Schaumbildung. Ein Aufschäumer patzt dabei – der von Rossmann (SB-0802A): Er schafft gerade mal eine Temperatur von 40 Grad Celsius – heiße Milch ist etwas anderes. Beim Test-Schlusslicht wiederum war den Prüfern der geschlagene Schaum zu kalt (Caso Milchaufschäumer Crema Glas). Zwei gute Geräte verscherzen sich eine bessere Gesamtnote, weil sie im Standby-Modus wahre Stromfresser sind und damit eine Richtlinie der EU überschreiten (Caso Crema Latte & Choco und WMF Lono Milk & Choc). Ansonsten punktete der WMF Lono als einziger mit einem „Sehr gut“ in der Zubereitung.
Heizmethode ohne Einfluss auf Qualität
Beheizt werden die Geräte entweder induktiv oder durch eine verdeckte Heizspirale im Boden – auf die Qualität des Milchschaums hat das keinen Einfluss, ebenso wenig wie die Halterung des Quirls. Zwei Milchaufschäumer liefern für das Zubereiten von Trinkschokolade aus Stücken ein Metallkörbchen mit, das Schlitze hat und auf den Quirl gesetzt wird. So geraten keine Brocken in den Quirl und verstopfen ihn. Kakao aus Pulver lässt sich prinzipiell mit allen Geräten machen – getestet wurde das aber nicht.
Wahl der Milch ist eine Glaubensfrage
Ein guter Milchschaum ist feinporig, fühlt sich im Mund wie Sahne an und schmeckt leicht süß. Mit welcher Sorte Milch das am besten gelingt, wird unter Kaffeefans heiß und heftig diskutiert. Für den Test wurde länger haltbare Frischmilch mit 1,5 Fettgehalt gewählt. Sie sorgt für festeren Schaum als Vollmilch mit 3,5 Prozent Fett, die den Schaum cremig und glänzend macht. Außerdem bringt das Fett als Geschmacksträger das Kaffee-Aroma besser zur Geltung. Letztlich ist der perfekte Milchschaum Ansichtssache. Was nach Ansicht von Barista Eric Wolf gar nicht geht, ist fettarme H-Milch, wie immer wieder empfohlen wird. Sie schmecke süßer als frische, werde aber beim Schäumen fade im Geschmack, sagte Wolf, der für die Stiftung Warentest immer wieder Kaffee-Produkte verkostet.
Viele Teile dürfen in die Spülmaschine
Wer es beim Milchaufschäumen bequem mag, wird zu schätzen wissen, dass viele Teile der elektrischen Geräte in die Spülmaschine dürfen. Welche das sind, geben die Hersteller an – meist Deckel, Dichtung und Quirl, manchmal auch der Behälter. Ist er direkt mit einem Kabel verbunden, darf er natürlich nicht in die Maschine – ebenso wenig wie ein Sockel.