Jedes Jahr werden in Bayern rund vier Millionen Christbäume verkauft, die meisten stammen aus eigens dafür angelegten Kulturen. Der Durchschnittsbaum ist dabei laut Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger 1,70 Meter hoch und kostet rund 24 Euro. Wir erklären Fakten rund um den Baum, der bei 90 Prozent der Deutschen an Weihnachten im Wohnzimmer nicht fehlen darf.
Baumkunde
Mit einem Marktanteil von rund 80 Prozent ist die Nordmanntanne (botanisch: Abies nordmanniana) der beliebteste Weihnachtsbaum der Deutschen. Sie zeichnet sich durch einen gleichmäßigen Wuchs und weiche Nadeln in sattem Grün mit besonders langer Festigkeit aus. Wenn auch mit großem Abstand, aber die Nummer 2 ist und bleibt die Blaufichte, botanisch: Picea pungens glauca. Sie ist durch ihre kräftigen grünen bis stahlblauen Nadeln charakterisiert und zeichnet sich durch das schöne Wuchsbild und den angenehmen Duft aus.
Preise
Die Christbaum-Preise bewegen sich laut dem Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger im Schnitt auf dem Niveau des Vorjahres: Der Meter koste im Schnitt 14 Euro. Bei der Nordmanntanne liegt der Meter zwischen 18 und 23 Euro. Eine Blaufichte kostet 10 bis 16 Euro pro Meter. Günstiger sind Rotfichten, die mit ihren dunkelgrünen, leicht stechenden Nadeln als traditionelle Weihnachtsbäume gelten – hier geht es ab 6 Euro pro laufendem Meter los.
Verkaufsstellen
Christbaumverkaufsstellen gibt es seit Mitte November beinah an jeder Ecke. Bis Heiligabend verkaufen Händler vor allem Nordmanntannen und Fichten. In der Münchner Innenstadt werden zum Beispiel an der Theresienwiese oder am Odeonsplatz Bäume verkauft, aber auch in den Stadtvierteln – zum Beispiel am Candidplatz oder am Giesinger Bahnhofsplatz.
Im Umland gibt es auch Stellen, an denen man seinen Baum selbst schlagen darf, zum Beispiel im Bergtierpark Blindham in Aying (Kreis München) oder im Tannenhof Oberweilbach in Hebertshausen (Kreis Dachau). Selbst ausgesucht und abgesägt, wird der Baum zum Familienerlebnis. Die Verkaufsstellen legen ihre Öffnungszeiten selber fest, müssen sich aber an die Vorgaben des Ladenschlussgesetzes halten. Auch an Sonntagen ist der Verkauf möglich. Spätentschlossene können sich sogar an Heiligabend noch bis 14 Uhr einen Baum besorgen.
Regionalität
Wer Wert darauf legt, dass sein Baum aus Bayern stammt, sollte beim Kauf auf die Banderole mit dem stilisierten Weihnachtsbaum und der Aufschrift „Bayerischer Christbaum“ des Vereins Bayerische Christbaumanbauer achten. Damit werden die Frische des Baums und seine Herkunft garantiert.
Transport
Der Transport des Baumes stellt den stolzen Besitzer oft vor ein Problem – und je größer der Baum, umso größer das Problem. Passt der Baum nicht ins Auto, kommt ein Transport auf dem Dach infrage. Allerdings nur mit Dachständer und richtig fixiert. Der ADAC hat verschiedene Crashtests durchgeführt, um zu testen, wie der Baum am sichersten mitfährt. Das Ergebnis: Ohne Spanngurte, die richtig verzurrt sind, geht es nicht. Gummiriemen, Schnüre oder Expander sind für die Fixierung des Christbaums auf dem Autodach völlig ungeeignet. Wichtig ist auch, dass das abgesägte Ende des Stamms nach vorne zeigt, die Baumspitze folglich nach hinten. So kann der Fahrtwind die Äste nicht beschädigen.
„Ragt der Baum mehr als einen Meter über das Heck des Autos hinaus, muss er – wie jede andere Ladung auch – mit einer roten Fahne gekennzeichnet werden, sonst werden 25 Euro Strafe fällig“, informiert der ADAC außerdem. Das gilt sowohl für Bäume, die auf dem Dach festgebunden sind, als auch für solche, die aus dem Kofferraum herausragen. „Ist die Ladung nicht ordnungsgemäß gesichert, drohen schlimmstenfalls 60 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg“, heißt es beim ADAC.
Eine Alternative zum Christbaum-Transport (der je nach Wegstrecke auch zu Fuß möglich ist; in Bus und Bahn allerdings nicht gerne gesehen wird), ist die Lieferung. Mancher Verkäufer bietet einen Bring- und nach Weihnachten einen Abholdienst an.
Lagerung
Wer den Baum zu früh kauft, riskiert, dass es zu Heiligabend bereits nadelt; wer zu lange wartet, geht dagegen das Risiko ein, keinen schönen Baum mehr zu bekommen, weil die Auswahl schon zu ausgesucht ist. Keine leichte Entscheidung. Unkomplizierter ist da die richtige Lagerung. Bis der Baum aufgestellt wird, sollte er im Netz an einem kühlen, sonnen- und windgeschützten Ort aufbewahrt werden – zum Beispiel in der Garage oder auf dem Balkon. Den Stamm stellt man in einen Eimer, der zwei bis drei Zentimeter mit Wasser befüllt ist.
Aufstellen
Geht es ans Aufstellen, stellt man den Baum am besten noch eingepackt in den Ständer und entfernt dann das Netz – und zwar bereits einen Tag vor dem Schmücken. So können sich die Zweige und Nadeln nach Transport und Lagerung wieder senken. Platziert werden sollte der Baum möglichst nicht neben der Heizung; das trocknet die Nadeln unnötig schnell aus. Der Baum sollte zudem möglichst immer leicht im Wasser stehen. „Vermeiden Sie Heizungsnähe und gießen Sie regelmäßig, denn ein zimmerhoher Baum braucht bis zu zwei Liter pro Tag“, rät der Verband der bayerischen Christbaumbauern.
Sicherheit
Kerzen, Zigaretten oder sonstige offene Feuerquellen in der Nähe der trockenen Zweige sind tabu. Auch wenn es noch so schön aussieht, sollten Christbaumkerzen keinesfalls ein zweites Mal angezündet werden.