Bus-Spur auch für Radler und Scooter

von Redaktion

Zur Berichterstattung über die Verkehrspläne von Andreas Scheuer (Politikteil):

Verkehrsminister Andreas Scheuer hat angesichts der immer enger werdenden Straßen mit Autos, Fahrrädern, E-Scootern und Tretrollern vorgeschlagen, die städtischen Busspuren für E-Scooter und Fahrgemeinschaften zu öffnen. Eigentlich eine gute Idee, um die Fahrbahnen im Millionendorf München zu entlasten. Wenn da nicht der MVG wäre. Der befürchtet nun die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit des ÖPNV. Wenn da alle drei, vier oder meinetwegen sogar zehn Minuten ein Bus auf dieser Busspur fahren sollte, müsste der doch mit den paar E-Scootern zurechtkommen und die Radwege und Fahrbahnen wären etwas entlastet. Insofern würde ich dem Verkehrsminister zustimmen. Warum er aber auch Fahrgemeinschaften mit mindestens drei Insassen auf dieser Busspur fahren lassen will entzieht sich meiner Kenntnis. Sicher, in Kalifornien haben sie auf den Autobahnen (!) – und nicht mitten in der Stadt – die sogenannte Carpool-Lane oder HOV-Lane (High Occupancy Vehicle Lane), die nur für Fahrzeuge mit mindestens zwei Insassen zugelassen ist. In München wäre das fatal. Da kann ich die Bedenken von MVG-Chef Wortmann voll verstehen, dass die Pünktlichkeit nicht mehr gewährleistet ist. Da die Busspuren von London bis Belgrad – um nur zwei Beispiele zu nennen – tatsächlich schon länger auch von Radfahrern und E-Scootern genutzt werden, wieso eigentlich nicht auch in Deutschland? Die Busspuren, die sonst minutenlang leer stehen würden, könnten somit von anderen Verkehrsteilnehmern genutzt werden, andere Straßenabschnitte würden entlastet. Aber bitte nicht Autos mit drei oder vier oder fünf Insassen. Warum muss in Deutschland aus so einem kleinen immer so ein riesiges Problem gemacht werden.

Herbert Liess

Waldkraiburg

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