Problematisch: Bevölkerungswachstum und Armut

von Redaktion

Zum Kommentar von Günter Klein „Der Fall Clemens Tönniens“ (Sportteil):

Die vom Aufsichtsratsvorstand des FC Schalke 04 Clemens Tönnies etwas flapsig und dünkelhaft artikulierte Feststellung: „…dann würden die Afrikaner aufhören wenn’s dunkel ist Kinder zu produzieren“, hätte sich hoffähiger formulieren lassen. Ihn aber – wie von Günter Klein geschehen – deswegen als „mit rassistischem Gedankengut infiltriert“ zu charakterisieren ist geistlos. Die Äußerung Tönnies legt den Finger in die Wunde, die da heißt: „überproportionale Reproduktionsrate in Afrika bei gleichbleibender (eher sinkender) Nahrungsmittelproduktion“. Der von United Nations Population Fund (UNFPA) 2018 veröffentlichte Weltbevölkerungsbericht zeigt auf, dass sich das Bevölkerungswachstum in den letzten Jahren in fünf der sechs besiedelten Erdteile abgeschwächt hat, eben nur nicht in Afrika.

Im Gegenteil, der Kontinent wächst und die Armut nimmt zu. Das Verhältnis zwischen Bevölkerungszahl und Nahrungsmittelproduktion bewegt sich in einem hochgradigen Missverhältnis. Bereits 1969 hat der Club of Rome auf diesen Missstand hingewiesen. Als Beispiel, um den Teufelskreis aus Überbevölkerung und wirtschaftlicher Stagnation zu durchbrechen, könnte China mit seiner um 1979 propagierten „Ein-Kind-Politik“ dienen. Dazu zählt aber auch das Problem der Empfängnisverhütung in Afrika, ein Thema, das noch immer speziell von der katholischen Kirche tabuisiert wird.

Manfred D. Fischer

Mühldorf

Artikel 12 von 17