Kritik weit überzogen

von Redaktion

Zum Artikel „Untersuchung: Missbrauch geht weiter“ (Politikteil):

Mit acht Jahren wurde ich Ministrant, danach Organist. Wie nahezu 100 Prozent aller Ministranten wurde ich kein einziges Mal missbraucht. Deshalb und wegen des Rufmords an vielen Unschuldigen bin ich überzeugt: Die Austritt verursachende, jahrelange Kritik an der Kirche ist weit überzogen und missachtet Rechtsgrundsätze der Redlichkeit. Hier ist ein Beispiel kollektiven Rufmords an Priestern, „Die Zahl der Missbrauchsopfer in den beiden großen christlichen Kirchen ist offenbar viel höher als bisher angenommen. In einer Untersuchung der Universität Ulm, über die die Tagzeitung „Welt“ berichtet, ist von insgesamt mehr als 228000 Opfern die Rede. Dabei wurde die Hälfte von ihnen von katholischen und die andere Hälfte von evangelischen Geistlichen missbraucht.“ Verschwiegen wurde: Die „Untersuchung“ war nur eine Hochrechnung, nur etwa 2500 Personen waren über ihre Erfahrungen sexuellen Missbrauchs in ihrer Kindheit und Jugend befragt worden. Nur vier Personen haben angegeben, in einer Einrichtung der katholischen Kirche durch einen Priester missbraucht worden zu sein, auch auf evangelischer Seite hatten das nur vier Personen angegeben.

Auf das somit unseriöse Ergebnis von „mehr als 228000 Opfern“ kamen Rechner um einen Professor Jörg Fegert 2018. Reiner Zufall: 2018 hat Ministerin Bauer (Grüne) Herrn Fegert das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht.

Hans Schnitzlbaumer

Bruckmühl

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