Zur Berichterstattung über den geplanten Austritt von Großbritannien aus der Europäischen Union:
Das Geschehen um den Brexit kann man nur noch als fahrlässig bezeichnen. Nun haben sich die Briten ein weiteres knappes halbes Jahr herausverhandelt. Es ist einfach unglaublich, wie Politiker mit dem Wohl der Bürger der EU und in Großbritannien umgehen. Mir stellt sich da die Frage, ob die These „Wer nix wird, der wird Wirt“ nicht umgeschrieben werden müsste in „Wer nix wird, der wird Politiker“. Es mag noch fähige und kompetente Politiker geben, aber die meisten sind Stümper und Blender. In der freien Wirtschaft würden sie nichts erreichen. Sie würden nirgendwo eine dauerhafte und erfolgreiche Anstellung finden. Und sie würden auch nicht die Politikergehälter beziehen können. Man nehme nur den EU-Haushaltskommissar. Der ist verantwortlich für einen Etat von derzeit 145 Millionen Euro. Würde man dem zutrauen, ein solches Budget in einem Unternehmen der freien Wirtschaft zu übernehmen, die Finanzen einer solchen Firma lenken? Ich glaube eher nicht.
Das Theater um den Brexit, in England genauso wie in Brüssel/Straßburg, ist gefährlich. Wir stehen vor den Europawahlen. Die EU wird immer wichtiger in unserem Leben. Die nationalen Regierungen/Parlamente werden nach und nach weitere Kompetenzen an die EU abgeben. Da ist es schon sehr bedeutend, wie viele EU-Bürger noch zu den Wahlen zum EU-Parlament gehen werden. Ehrlich gesagt, es dürften mit jedem Tag, an dem der Brexit nicht geklärt ist, weniger Wähler motiviert sein ihre Stimme abzugeben. Und dann bekommen die Populisten ihre Chance. Wollen wir das? Nein, aber was ist die Alternative? Ich bin ratlos und mittlerweile verzweifelt. Sind wir den Stümpern wirklich schon so ausgeliefert? Es ist doch klar, worum es geht. Die Briten wollen zurück zu alter Stärke und Unabhängigkeit. Das ist deren Traum. Nur zu blöd, dass die Realität eine andere ist.
Reinhard Deutsch
Bruckmühl