Handelskrieg mit Amerika verhindern

von Redaktion

Zum Bericht „EU-Staaten gründen System für Iran“ und „US-Sanktionen: Grenell warnt Europa“ (Politikteil):

Die Europäer und vor allem Deutschland sollten es nicht auf einen Handelskrieg mit Amerika ankommen lassen. Nüchterne Betrachtung zeigt, dass man den Iran nur daran hindern kann, die dominante Macht im Nahen Osten zu werden, wenn die Europäer gemeinsam mit den USA den Atomvertrag noch einmal nachverhandeln, Irans Raketen einbeziehen und der iranischen Expansion in Syrien, dem Libanon und Jemen Einhalt gebieten. Nüchterner Egoismus legt zudem nahe, dass die liberalen Demokratien des Westens dem autoritären Kapitalismus russischer und chinesischer Prägung nur gemeinsam die Stirn bieten können.

Man mag Donald Trump für ein Unglück halten, der eben dieser liberalen Demokratie Schaden zufügt. Man mag seine Sympathie für Wladimir Putin für abgeschmackt halten. Aus all diesen Gründen ist es dennoch wichtig, Donald Trump zu umarmen. Für die Alternative, sich zu einem Machtpol zu konstituieren, ist die EU nach 14 Jahren Merkel noch weniger gerüstet als unter ihrem Vorgänger, dem Russlandfreund Gerhard Schröder. Seit der Euro-Krise, dem Brexit, dem Aufstand der VisegradLänder, der autoritären Wende in der Türkei und der russischen Aggression in der Ukraine ist die EU mehr denn je auf die USA angewiesen. Und da Trump seine Freunde einzig nach ihrem Nutzen beurteilt, heißt das: Europa, allen voran Deutschland, muss liefern. Die Kanzlerin weiß das. Nun muss sie es ihrem traumtänzerischen Koalitionspartner und den immer noch träumenden Bürgern beibringen. Vielleicht begreift Deutschland endlich, dass Donald Trump entschlossen ist, das umzusetzen, was er seinen Wählern versprochen hat: immer zuerst an ihre Interessen zu denken. Ein Konzept, das in Deutschland aus der Mode gekommen ist. „Sieben Jahrzehnte transatlantischer Zusammenarbeit haben Deutschland eine beispielslose Periode des Friedens und der Stabilität beschert.“

Wenzel Schuster

Töging

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