Zum Artikel „Lungenarzt Köhler räumt Fehler ein“ (Politikteil) sowie zu Leserbriefen:
Es ehrt Herrn Dr. Köhler, wenn er beim Vergleich zwischen Rauchern und der verkehrsbedingten Belastung durch Stickstoffdioxid Fehler einräumt. Dies ändert aber nichts daran, dass der Grenzwert für Stickstoffdioxid auf Straßen mit 40 Mikrogramm pro Kubikmeter völlig überzogen ist. Denn erstens gibt es – soweit mir bekannt ist – keinen einzigen Todesfall, der sich medizinisch auf Stickstoffdioxid in dieser Konzentration zurückführen lässt, und zweitens liegen Forschungsergebnisse des arbeitsmedizinischen Instituts der RWTH Aachen vor, nach denen eine Stickstoffdioxid-Belastung mit bis zu 100 Mikrogramm pro Kubikmeter nicht zu medizinisch nachweisbaren Gesundheitsschäden führt. Wo genau also der Leserbriefschreiber Genghammer einen breiten Konsens in der Forschung (!) für die Schädlichkeit von Stickstoffdioxid in diesen niedrigen Konzentrationen erkennt, bleibt wohl für immer sein Geheimnis. Eine epidemiologische Studie ist für mich als Naturwissenschaftler keine Forschung, sondern mathematisch-statistische Scharlatanerie. Und Leserbriefschreiber Kroier sei gesagt, dass sich Leute nicht wegen der Gefährlichkeit von Stickstoffdioxid mit Kfz-Abgasen umbringen können, sondern wegen des tödlichen Kohlenmonoxids.
Dr. Klaus Carsten
Bernau