Zum Bericht „Wir brauchen eine Frauenquote“ (Bayern-Teil):
Der Schuldneratlas 2018 listet die Überschuldung der deutschen Bürger auf: Rund sieben Millionen überschuldete Menschen gibt es inzwischen, bei Senioren über 60 stieg die Zahl binnen Jahresfrist um rund 20 Prozent an. Die Gründe sind vielfältig, darunter Krankheit, Süchte, Arbeitsverdichtung und auch die Steuerbelastung. Im Bayernteil war ein Interview mit Kerstin Schreyer, seit März bayerische Sozialministerin im Kabinett Söder, zu lesen. Wir vermuteten, es würde um den neuen Schuldneratlas gehen, um diejenige Hälfte der Rentner, die weniger als 800 Euro bekommen, um Hilfe für vergewaltigte Frauen und niedergestochene Männer im Lande. Weit gefehlt: Es geht um die Frauenquote im Landtag, in dem sich Frau Minister „50 Prozent der Abgeordneten weiblich“ wünscht, und auch 50 Prozent der „Führungspositionen“. Heute seien es nur 29 Prozent! Sie wünscht sich dazu „Männer, die mutiger werden, das zuzulassen“. Kein Wort zu den sozialen Problemen im Lande! Es ist ihr auch nicht einmal eine Randnotiz wert, dass der bayerische Souverän gerade ebendiese Zusammensetzung des Landtags bestimmt hatte, und dabei offenkundig nach anderen Kriterien ausgewählt hat, als nach den von der Frau Ministerin präferierten. Trotzdem gratuliere ich zu diesem Interview: Es zeigt exemplarisch auf, wie weit sich die Mitglieder der politisch-medialen Echokammern von den wahren Sorgen und Nöten des Volkes abgekoppelt haben.
Dr. Andreas Strasser
Bruckmühl