Zum Bericht „Marx will Debatte über Zölibat“ (Titelseite):
Kardinal Reinhard Marx hat die Notwendigkeit einer Debatte auch über den Zölibat an der Päpstlichen Universität in Rom bekräftigt. Marx hatte bereits bei der Vorstellung der Studie der Deutschen Bischofskonferenz zum Missbrauchsskandal eine Debatte auch über die katholische Sexualmoral und den Zölibat angemahnt. Ich schätze Kardinal Marx sehr für seine klaren Aussagen. Er unterscheidet sich damit deutlich von der Mehrzahl der ewig Gestrigen unter den deutschen Bischöfen. Vor rund 1000 Jahren, im Jahre 1022, ordnete Papst Benedikt VIII. auf der Synode von Pavia gemeinsam mit Kaiser Heinrich II. an, dass Geistliche künftig nicht mehr heiraten durften. Von Bedeutung war in diesem Prozess auch die Tatsache, dass bei verheirateten Klerikern Kirchenbesitz an deren Kinder vererbt worden ist. Das Kircheneigentum musste erhalten bleiben! Deshalb der Zölibat! Der Begründung des Zölibats mit der Bibel stehen auch Bibelstellen zur Ehe gegenüber: „Es ist gut für den Mann, keine Frau zu berühren. Wegen der Gefahr der Unzucht soll aber jeder seine Frau haben und jede soll ihren Mann haben.“ (1.Korinther 7,1-2) Ich kenne Pfarrer, die eine „Haushälterin“ haben, die den Geistlichen nicht nur in der Küche, sondern in allen Lebenslagen versorgt. Die reformierten Kirchen lehnen den Zölibat ab, da er nicht in der Bibel vorgeschrieben ist. In den orthodoxen Kirchen werden überwiegend verheiratete Männer zu Diakonen und Priestern geweiht, der Zölibat ist die Ausnahme. Gott hat Mann und Frau geschaffen, deshalb ist nur ehrlich, wenn auch katholische Pfarrer heiraten dürfen!
Johann Nußbaum
Rimsting