Ausbildung von Asylsuchenden: Riskante Investition

von Redaktion

Zum Bericht „Dringend gebraucht, aber abgeschoben“ (Politikteil), zu „Spurwechsel in Bayern umstritten“ (Bayernteil) und zu „Die Falschen abgeschoben“ (Leserbrief):

Fast jeder kennt die Mühen, mit dem Deutsch bestimmter Berufe zurechtzukommen, Beispiele sind die Juristerei oder im Technikbereich das arteigene Englisch. Um wie viel mehr betrifft das aktuell die Flüchtlinge. Vorausgesetzt, der Betroffene hat die Bedingungen zum Aufenthalt und zur Arbeit erfüllt, ist er fleißig und vertrauenswürdig, so braucht er ein Zusätzliches, die Kenntnis der deutschen Sprache. Auch wenn er über ein Basisdeutsch (etwa 3. Grundschulklasse) verfügt, so hat fast jeder Beruf bestimmte Fachbegriffe und Wendungen, die für einen Interessenten zur Einstiegshürde werden. Ein erklärender Abriss spezifischer Ausdrücke in Form von Infoblättern würde den jungen Leute fremder Herkunft helfen, sich zu den derzeit begehrten, weil im Lande fehlenden Fachkräften heranzubilden. Dass es am richtigen Deutsch der Lehrbücher zuweilen fehlt, steht auf einem anderen Blatt.

Alfred Beck

Bruckmühl

Einen Ausbildungsplatz zu besetzen, ist in erster Linie ein erheblicher Kostenfaktor und eine Investition in die Zukunft für den Auszubildenden und das Unternehmen. Zwar wird der Ausbildungsplatz unter Umständen bezuschusst, aber die Ausbildung eines Asylsuchenden ist mindestens doppelt so teuer wie ein Ausbildungsplatz für einen Lehrling, der hier aufgewachsen ist, hier seinen Schulabschluss gemacht hat und keinerlei Sprachprobleme hat. Die Unternehmen bilden ja nicht als verlängerter Arm der Schulen aus, sondern investieren in sowieso mangelnde Fachkräfte, die den Fortbestand des Unternehmens sichern sollen. Dass das die Bereitschaft zur Ausbildung von Asylsuchenden nicht gerade steigert, ist alleine schon aus kaufmännischer Sicht geboten, da dies offensichtlich eine Fehlinvestition ist.

Stephan Adam

Raubling