Armut bekämpfen

von Redaktion

Zum Bericht „Rekordüberschuss in der Staatskasse“ (Wirtschaftsteil) und zu „Schuldenberg abtragen“ (Leserbrief):

Wir lesen die Nachricht, dass der deutsche Staat allein in der ersten Jahreshälfte 48 Milliarden Euro Steuerüberschuss erwirtschaftet hat, was auf die ungemein gute Wirtschaftslage in Deutschland zurückzuführen wäre. Wir können hochgerechnet also mit fast 100 Milliarden Euro Überschuss für das Gesamtjahr rechnen, basierend auf einer „florierenden Wirtschaft“ mit üppigen staatlichen Abgaben. Trotzdem grassiert die Armut bei den deutschen Bürgern. So waren im Jahre 2016 immerhin 16,5 Prozent unserer Mitbürger armutsgefährdet, bei den Rentnern sogar 17,6 Prozent und bei Kindern 20,2 Prozent, mit steigender Tendenz. Können wir also mit einer kräftigen Steuersenkung rechnen, um uns Bürgern mehr Einkommen zur eigenen Verfügung zu belassen? Immerhin müsste sich der Überschuss in mehr als 1000 Euro Rückzahlung für jeden deutschen Bürger niederschlagen. Die überall hohen Steuersätze machen dies möglich und auch dringend nötig. Das wird aber sicher nicht kommen! Die SPD ruft heute sogar dazu auf, „zusätzliche Einnahmequellen“ zu erschließen, um die gesetzliche Rente weiter zu „stabilisieren.“ Warum verwenden wir die existierenden Überschüsse nicht einfach zur Bekämpfung der Rentner-Armut, für die Verbesserung der Pflege, zur Sanierung von Schulen und von Brücken? Warum wird stattdessen immer sofort nach neuen Steuern gesucht?

Sylvia Innreiter

Lauf a. d. Pegnitz

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