Zum Bericht „Umstrittener Werkvertrag für Leiharbeiter“ (Wirtschaft in der Region):
„Werkverträge, Leiharbeit, und andere prekäre Beschäftigungsverhältnisse“ sind nicht etwa „umstritten“ und schon gar nicht eine „zeitgemäße Personalstruktur“, wie dies Frischpack hinstellt. Gerade die Leiharbeit, bei der Menschen wie Arbeitssklaven hin- und hergeschoben werden, dient wie die Samstags- und Sonntagsarbeit dort ausschließlich den Unternehmerinteressen und der Steigerung ihres Profits.
Das „Abfedern von Auftragsspitzen, Vermeiden von hohen Strafzahlungen“ soll nur die Profitgier verschleiern und dient zur Manipulation und Spaltung der Belegschaft. Dazu passt, dass neu eingestellte Beschäftigte mit einem zweijährigen Befristungsvertrag regelrecht geknebelt werden. Wer aufmuckt, wird nicht verlängert.
Wenn die NGG jetzt plötzlich die Werkverträge kritisiert, aber den Einsatz von Leiharbeit befürwortet, nichts gegen die Befristungen unternimmt und die Samstagsarbeit sogar verpflichtend in einem Haustarifvertrag mit Frischpack regeln will, so ist das eine pure Täuschung der Kollegen. Es richtet sich gegen ihre Interessen für bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen. Dass angeblich „frühere Betriebsräte … zu unkritisch gewesen seien“ ist einfach nur widerlich, zynisch und verlogen. War es doch die NGG, die meine fristlose Entlassung trotz aktiver NGG-Mitgliedschaft – gerade wegen meiner Kritik an diesen Methoden und der Zustimmung der NGG dazu – auch noch aktiv mitbetrieben hat!
Dass schließlich das Arbeitsgericht die Kündigung als unberechtigt zurückgewiesen hat, ist nicht nur eine Watschn für Frischpack, sondern erst recht eine für die NGG und den Betriebsrat.
Monika Anzill
Kolbermoor
Ehemalige stellvertretende Frischpack-
Betriebsratsvorsitzende