Mühldorfer sind geschulte Mülltrenner

von Redaktion

Zum Artikel „Gelbe Säcke nur gegen Coupon“ (Regionalteil):

Meine Aussagen zu diesem Thema beruhen alleine auf meiner eigenen Erfahrung. Allerdings halte ich die Aussage der Firma Wurzer, die Einwohner des Landkreises Mühldorf würden die gelben Säcke mit 50 Prozent Falsch-Material befüllen, nicht ausreichend untermauert. Nur, weil wir fast doppelt so viel sammeln wie der Bundesdurchschnitt! Bisher waren die gelben Säcke schon nicht reißfest – auch Leichtverpackungen haben scharfe Kanten und Ecken. Die neueste Version der Säcke besteht nur noch aus einem Hauch von Gelb, die schwarzen Bindebänder reißen bereits, wenn man sie auch nur anfasst. Schon bei der Befüllung mit erlaubten Umverpackungen mussten bisher entstandene Löcher durch Versenken in einen zweiten gelben Sack ausgeglichen werden. Außerdem sind die Mühldorfer einfach seit vielen Jahren bestens erzogene Sammler durch das ehemals „bessere Müllkonzept“, unterstützt von unseren Wertstoffhofmitarbeitern, die schon vor über 20 Jahren alle gesammelten Joghurtbecher nach PPS und PPA überprüfen mussten. Margarinedosen, welche nicht nach Spülmittel dufteten, wurden wegen Schimmelpilzgefahr rundweg abgelehnt, wenn ein Guatlpapier aus Raschelfolie in einen Behälter mit Weichfolie gefallen war, gab es Ärger. Die Sammler entwickelten sich zu ausgebildeten Trennern, schon allein, um die zeitraubenden Aufenthalte auf den Wertstoffhöfen zu verkürzen. Wir kennen den Unterschied zwischen Leichtverpackung und unverwertbarem Restmüll! Und nun sollen wir auch noch Coupons verwenden! Welch‘ ein bürokratischer Unsinn! Statt die Bürger zu loben, werden sie als Sammelsünder enttarnt. Vielleicht sollte Wurzer den Inhalt untersuchen, bevor allen Bürgern nur auf Grund überraschender Zahlen illegale Müllentsorgung unterstellt wird.

Jutta Gölkel

Mühldorf

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