Zur Berichterstattung über die Terroranschläge des IS im Politikteil:
Als der Zweite Weltkrieg mit millionenfachen Opfern endlich der Vergangenheit angehörte, wurden wir Deutsche als Verursacher und Verlierer abgestempelt. Dabei muss man sagen: Alle sind Verlierer von Kriegen in der Neuzeit! In der Antike wurden regionale Schlachten geschlagen, die Opfer wurden gegen die Überlebenden aufgerechnet. Ergebnis: Wer mehr (von welcher Seite auch immer) vorweisen konnte, wurde als Sieger oder Verlierer eingestuft. Wenn der Krieg gegen den IS endlich zu Ende sein sollte, wer wird dann als Sieger oder Verlierer dastehen? Ist die Saat, die dieser „ideologisch“ geführte Krieg hinterlassen hat, mit der erneut aufflackernden Sympathie mit der vermeintlich überstandenen NS-Überzeugung zu vergleichen? Wir sollten uns auf ein Ende mit Vernichtung des IS konzentrieren, genauso aber die Entwicklung der neu-nationalistischen Umtriebe im Auge behalten und uns davon distanzieren. Wer wird den nächsten Krieg verlieren?
Wieland Mäutner
Rosenheim