DIE RAUMFAHRT UND DER ALLTAG

von Redaktion

Memory Foam: NASA-Wissenschaftler entwickelten 1966 den „Memory Foam“ für Sitze in Fluggeräten. Der spezielle Schaumstoff ist besonders stoßdämpfend und geschmeidig – und hat ein Gedächtnis, findet also auch bei starker Verformung in seinen Ursprungszustand zurück. Heute steckt „Memory Foam“ in Matratzen, Sturzhelmen, Skischuhen.

Klettverschluss: 1948 beobachtete der Schweizer Ingenieur George de Mestral das Phänomen, als eine Pflanze an seiner Kleidung kleben blieb. Jahrelang interessierte sich niemand für seine Erfindung. Erst, als die NASA das Material in den 1960ern zur Sicherung von Geräten im Weltraum nutzte, wurden Firmen wie Puma und Reebok aufmerksam.

Rettungsdecke: Die dünne Kunststofffolie, die mit einem metallischen Reflexionsmittel beschichtet ist, reflektiert bis zu 97 Prozent der abgestrahlten Wärme. 1964 wurde das Material von der NASA als Wärmedämmung für Raumfahrzeuge entwickelt, seit 1978 sind die Thermodecken im irdischen Gebrauch.

Teflon: Kein Produkt aus dem Weltraum ist bekannter – aber es wurde nicht speziell für die Raumfahrt entwickelt. Der US-Chemiker Roy Plunkett entdeckte das Polymer 1938 zufällig beim Versuch, ein Kältemittel herzustellen. Doch erst als die NASA Teflon für Isolierungen und Beschichtungen einsetzte, wurde das Material populär und sorgt für ein Anbraten ohne Anbrennen.

Super Soaker: Bei der Suche nach einem neuartigen Kühlsystem arbeitete NASA-Ingenieur Lonnie Johnson an einer Düse, aus der mächtige Wasserströme schossen, schloss man sie an ein Waschbecken an. Da kam ihm die Idee für eine Super-Wasserpistole. Den Prototyp schenkte er seiner Tochter. Für die Serienproduktion fehlte aber das Kapital. Knapp zehn Jahre später wurde die Firma Lamari auf das Spielzeug aufmerksam. Ein Kassenschlager!

Kratzfeste Brillengläser: Bei der Arbeit an einem Wasserreinigungssystem für Raumfahrzeuge entwickelte NASA-Forscher Ted Wydeven Anfang der 1980er zufällig die Beschichtungstechnologie, die später zu kratzfesten Gläsern und Linsen führen sollte. Heute werden fast alle Brillengläser so hergestellt.

Hightech-Schwimmanzug: Die italienische Firma Mectex entwickelte mit Hilfe der NASA-Software für Strömungsanalysen und Windkanaltestanlagen einen Hightech-Badeanzug, der den Wasserwiderstand deutlich reduziert. Bei den Olympischen Spielen 2008 wurden 23 von 25 Weltrekorden in einem „Speedo LZR Racer-Schwimmanzug“ gebrochen. 2009 wurde der Anzug vom Internationalen Schwimmverband als „technologisches Doping“ eingestuft und verboten.  pam

Artikel 2 von 4