6 FRAGEN AN
Er war Präsident des Verbands Deutscher Bartclubs und gründete den Ostbayerischen Bart- und Schnauzerclub. Willi Preuß aus Amberg ist einer der bekanntesten Bartträger in Bayern. Er wird am Samstag auch in Garmisch-Partenkirchen sein. Ehrensache.
Seit wann sind Sie Bartträger?
1980 war ich als Zeitsoldat im ersten Winter auf Übung im Zeltlager in Bergen in Norddeutschland. Da ist uns das Wasser eingefroren, wir mussten uns aber trotzdem rasieren. Mit Eis mussten wir uns das Gesicht dafür feucht machen. Wir haben ausgeschaut, als würden wir direkt aus der Schlacht kommen. Da hab ich mir geschworen: In den Sommer-Urlauben lass ich mir einen Bart wachsen. In der Dienstzeit durfte man das ja nicht. Also hab ich seit fast 40 Jahren einen Vollbart.
Wie pflegen Sie Ihren langen Bart?
Er wird einfach mitgeduscht und mitgewaschen. Nach dem Abtrocknen ist eine Sprühkur das Wichtigste. Dann wird er ausfrisiert und das war es dann.
Was machen Sie beruflich? Und stört Sie Ihr Wuchs da nicht?
Ich bin Busfahrer und da stört mich der Bart überhaupt nicht. Lediglich wenn ich handwerklich arbeite, kommt er unters T-Shirt. Dann kann nichts passieren.
Bart liegt im Trend…
Vor allem Vollbärte sind bei jungen Menschen wieder beliebt. Des schwappt vermutlich von Amerika rüber mit ihren Barber-Shops. Sehr viele und sehr schöne Bärte sieht man da. Aber es will fast niemand mehr Verantwortung in einem Bartverein übernehmen. Da will sich keiner fest binden.
Was sagt Ihre Ehegattin zu dem Bartwuchs?
Sie meinte mal, wenn ich ihn mir wegtue, ist das ein Scheidungsgrund (lacht).
Unterscheiden sich Bartvereine in Bayern von denen im Norden?
Im Norden gibt’s mehr Schnauzbärte als in Bayern. Hier dominiert der Vollbart. Bei unseren 110 Mitgliedern gibt es nur fünf Schnauzbärte. Interview: Josef Hornsteiner