Die Filme seines Lebens

von Redaktion

Werke wie „Comedian Harmonists“, „Nanga Parbat“ oder „Schlafes Bruder“ haben Vilsmaier berühmt gemacht

München – Mit „Herbstmilch“ gab Kameramann Joseph Vilsmaier 1988 sein Regie-Debüt – mit den Lebenserinnerung der Bäuerin Anna Wimschneider, die 1984 als Buch erschienen und unmittelbar in Vilsmaiers Heimat bei Pfarrkirchen angesiedelt sind. Weil keine Filmproduktion, Förderanstalt oder Verleih an einen Filmerfolg glaubte, stemmte Vilsmaier alles selbst: Er gründete die Perathon Film und kaufte dem Piper Verlag für 110 000 Mark die Rechte ab.

Vilsmaiers Frau Dana Vávrová spielte die Hauptrolle der Anna Wimschneider, die in ihren Aufzeichnungen für die Enkelin ihr arbeitsreiches und kärgliches Leben schilderte. Erst ihr Mann Albert (gespielt von Werner Stocker) brachte Glück in ihr Leben. Allein das Buch verkaufte sich 2,5 Millionen Mal, fast drei Millionen Zuschauer zählte der Film, der 1,9 Millionen Mark kostete und am Ende 28 Millionen Mark einspielte – der erfolgreichste Film des Jahres 1989. Mit dem Erfolg finanzierte Vilsmaier seinen nächsten Film „Rama Dama“, der 1,2 Mio Besucher zählte.

Danach drehte er viele weitere berühmte Filme: den Anti-Kriegsfilm „Stalingrad“ (1993), „Comedian Harmonists“ (1997) oder „Marlene“ (2000). Einer seiner größten Erfolge wurde die Literaturverfilmung „Schlafes Bruder“, die 1995 sogar ins Rennen um den Oscar ging. Ab 2007 drehte Vilsmaier im Isarwinkel die „Geschichte vom Brandner Kaspar“ mit Franz Xaver Kroetz und Bully Herbig in den Hauptrollen. Mit „Nanga Parbat“ zeigte er die Himalaya-Expedition der Brüder Reinhold und Günther Messner, die mit dem Tod Günthers endete. Vilsmaier drehte auch Fernsehfilme wie „Die Gustloff“. In den 1970er-Jahren war er als Kameramann bei mehreren Tatort-Folgen im Einsatz.

2014 erhielt er die Bayerische Verfassungsmedaille, seit Anfang dieses Jahres verläuft auf dem Gelände der Bavaria Filmstudios die Joseph-Vilsmaier-Straße.

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