Fast jeder Mensch ist manchmal traurig, unglücklich oder lustlos. Doch manchmal kommt man auch nicht mehr raus aus dem tiefen Loch – vor allem dann, wenn man eine Depression im Alter bekommt. Denn eine Depression lässt sich klar von normalen Stimmungsschwankungen abgrenzen. Als Kernsymptome gelten gedrückte Stimmung, Interessen- und Freudlosigkeit und Antriebsmangel, die über mindestens zwei Wochen anhalten. Hinzu kommen weitere Symptome wie Schlafstörungen, Appetitlosigkeit mit Gewichtsverlust, Konzentrationsschwäche, Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit. Weiterhin Energielosigkeit, vermindertes sexuelles Interesse oder gar Gedanken an den Tod. Auch körperliche Beschwerden wie Magen-Darm-Probleme, Schmerzen oder Schwindel können vorliegen. Bei jedem kann dies anders ausgeprägt sein. Unterschieden wird in leichte, mittelschwere und schwere Depressionen.
Wie Depressionen entstehen, ist bisher nicht genau bekannt. Experten gehen aber davon aus, dass biologische Vorgänge, psychische Faktoren, die persönliche Situation und besondere Ereignisse im Leben dabei zusammenwirken. Als Risikofaktoren werden zum Beispiel traumatische Erlebnisse in der Kindheit eingestuft, etwa Missbrauch. Ferner Angststörungen, eine Alkohol-, Tabletten- oder Drogenabhängigkeit sowie Erkrankungen, wie ein Schlaganfall, Krebs oder eine Schilddrüsenunterfunktion. Manchmal stürzen auch tragische Ereignisse, zum Beispiel der Tod eines geliebten Menschen oder eine Trennung, anhaltender Stress oder Einsamkeit Menschen in ein Loch. Auch biochemische Veränderungen können mitverantwortlich sein. Bei einer Depression ist der Stoffwechsel im Gehirn verändert, Nervenreize werden langsamer übertragen. Zudem können bestimmte Botenstoffe und hormonelle Veränderungen eine Rolle spielen.
Depressionen sind meist gut mit Medikamenten und Psychotherapie, zum Beispiel einer Verhaltenstherapie, zu behandeln. In manchen Fällen können auch andere Methoden wie eine Lichttherapie oder eine sogenannte Wachtherapie infrage kommen. Nach der Akutbehandlung geht die Therapie weiter, dann steht der Schutz vor einem Rückfall im Vordergrund. Bei vielen Menschen klingen die Symptome nach Wochen oder Monaten auch ohne Behandlung wieder ab. Auch Angehörige oder Freunde können helfen: Sie sollten Betroffene darauf ansprechen und sie unterstützen, professionelle Hilfe zu suchen. Oft hilft es schon, wenn man einen Termin ausmacht und den Kranken zum Arzt begleitet. Neben dem Hausarzt als erste Anlaufstelle gibt es entsprechende Fachärzte und den sozialpsychiatrischen Dienst vor Ort. Hinweise dazu stehen auf folgender Internetseite: www.deutsche-depressionshilfe.de.