Altersarmut und Einsamkeit gehen häufig einher. Der Verein Lichtblick Seniorenhilfe unterstützt daher das Nachbarschaftszentrum Maikäfertreff. Dort finden Senioren offene Ohren und helfende Hände. „Viele Senioren schlittern über die Armut in die Einsamkeit“, sagt Lena-Maria Hopf, die den Maikäfertreff im Stadtteil Berg am Laim leitet (siehe Artikel unten). Hopf spricht fast täglich mit bedürftigen Senioren und kennt ihre Sorgen. Wer wenig Geld habe, müsse zuerst seine Grundbedürfnisse befriedigen – Ausflüge mit Freunden ins Kaffeehaus oder zum Kegeln gehören nicht dazu. Weil sich betroffene Senioren häufig für ihre Bedürftigkeit schämen würden, erfinden sie lieber Ausreden – und schlittern so immer tiefer in die Einsamkeit. Der Maikäfertreff will das ändern, er will bedürftigen Senioren mehr Teilhabe ermöglichen. Ob Aquarellmalerei, Mittagsbrunch oder gemeinsames Nähen: Jung und Alt gehen im Maikäfertreff ein und aus. Viele der Angebote dort sind kostengünstig oder kostenlos, dank der Unterstützung von Lichtblick Seniorenhilfe. Der wöchentliche Mittagstisch, Spielenachmittage und PC-Kurse können nur durch die finanzielle Unterstützung des Vereins angeboten werden. Dieser organisiert auch selbst immer wieder Veranstaltungen für Senioren – von Tagesausflügen bis hin zu Konzerten.
Was Lena-Maria Hopf aber besorgt: Zu vielen Älteren finde man nach wie vor nur schwer Zugang. Eine Info-Broschüre im Briefkasten helfe da nur wenig. „Man muss die Senioren persönlich ansprechen, weil sie sonst Berührungsängste haben“, sagt Lena-Maria Hopf. Wer aber die Schwelle zum Maikäfertreff oder zu Lichtblick Seniorenhilfe überwunden hat, komme häufig. So wie eine ältere Dame, die sagt: „Das hat mein Leben wieder lebenswert gemacht.“ ANJA REITER