StichWORt: Briefmarken

von Redaktion

Die erste Briefmarke

Schon bevor die erste Briefmarke in Umlauf kam, gab es verschiedene Gebühren für Briefe. Bereits 1653 führte Jean-Jacques Ronouard de Villayer einen Gebührenstreifen für die Pariser Stadtpost ein. Das Vereinigte Königreich nutzte ab 1680 Stempel zur Freimachung der Lokalpost. Als erste aufklebbare und damit Briefmarke im heutigen Sinn kam am 1. Mai 1840 die One Penny Black auf den Markt. Sie zeigt das Porträt von Königin Victoria auf schwarzem Grund. 1849 veröffentlichte das Königreich Bayern die erste deutsche Briefmarke: den Schwarzen Einser mit einem Wert von einem Kreuzer.

Das systematische Sammeln von Briefmarken, auch Briefmarkenkunde oder Philatelie genannt, begann fast gleichzeitig mit der Veröffentlichung der One Penny Black. Zu Beginn klebten Sammler die Postwertzeichen zur Zierde auf Lampenschirme oder Tapeten. Damit zerstörten sie diese als Sammelobjekt. Die ersten Briefmarkenalben gab es ab den 1860er-Jahren. Zur gleichen Zeit gründeten sich auch die ersten Briefmarkenvereine. Beim Sammeln unterscheidet man zwischen zwei Arten: der klassischen Philatelie und dem Motivsammeln. Bei der klassischen Philatelie sind Sammler auf der Suche nach bestimmten Sammelgebieten, etwa einzelnen Staaten oder Zeiträumen, das Motivsammeln zielt, wie der Name bereits sagt, auf bestimmte Motive wie Pferde oder Autos ab.

Der Wert von Briefmarken hängt von mehreren Faktoren ab. In erster Linie entscheidet die Auflage. Gibt es weltweit viele Marken eines Typs, haben die einen geringen Wert. Doch auch, wenn es grundsätzlich eine große Auflage gibt, können einzelne Marken viel wert sein. Das ist der Fall, wenn sich die Farbe aufgrund von Platten- oder Farbfehlern von der restlichen Auflage unterscheidet. Dann kann die Marke schnell mehrere Tausend Euro wert sein. Das Gleiche gilt auch für die Zähnung, also die Zahl der Einkerbungen am Rand der Briefmarke. Hat eine Auflage normalerweise 17-einviertel Zähne, einige wenige Marken aber 17-dreiviertel Zähne, kann der Wert schnell zwischen 50 Cent und 50 000 Euro variieren.

Die „British Guiana 1c magenta“ ist die teuerste Briefmarke der Welt. Verkaufswert bei einer Auktion in New York: 9,5 Millionen Dollar. Der Wert der 1856 hergestellten Marke bemisst sich an der geringen Grundauflage und der Tatsache, dass es vermutlich nur noch ein Exemplar gibt. ses

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