6 Fragen aN

„Podolski hätte lieber Pizza gehabt“

von Redaktion

Christof Wörndle kocht in seinem „Bad Turmbach“ in Eppan Berg in bester Südtiroler Qualität. 2010 kam die Nationalmannschaft zu Besuch.

Können Sie sich noch an den 31.5. 2010 erinnern?

Diesen Tag werde ich nie vergessen. An dem Abend hat völlig überraschend die deutsche Nationalmannschaft ihren Besuch bei mir im Lokal angekündigt. Ich konnte mein Glück kaum glauben. Zuerst war es Stress pur, aber dann nur noch ein tolles Erlebnis. Ich habe im Eingang eine Collage von diesem Abend als Erinnerung hängen.

Wie kam es dazu?

Eigentlich hätte an diesem Abend ja Kanzlerin Angela Merkel die Mannschaft besuchen sollen. Doch die musste ganz kurzfristig ihre Reise nach Südtirol absagen, weil Bundespräsident Köhler an diesem Tag zurückgetreten war. Die Fußballer hatten spontan einen freien Abend und wollten zusammen essen gehen.

Wieso fiel die Wahl auf Sie?

Das weiß ich nicht. Aber ich bin in der Sportszene bekannt. Nicht nur, weil ich lange Skiclubpräsident in Eppan war, sondern auch, weil ich eine Zeitlang der Mannschaftskoch für die amerikanische Skimannschaft war.

Wie ist der Besuch dann abgelaufen?

Am späten Nachmittag kamen drei Herren ins Lokal, fragten, ob ich für den Abend noch 30 Plätze in einem Nebenraum hätte. Sie sagten zunächst aber nicht, wer sie sind. Weil es ein Montag war,gab es kein Platz-Problem. Die drei Herren inspizierten den Raum, befanden ihn für gut und wollten das Menü zusammenstellen. Wir einigten uns auf Spargelrisotto, Kalbsrücken und Dessertvariationen. Das weiß ich heute noch. Per Handschlag machten wir die Reservierung fix. Dann ging alles sehr schnell. Wir waren nur zu dritt in der Küche, aber wir haben im Rekord das Menü fertiggestellt.

Hat es allen geschmeckt?

Ja, selbst Lukas Podolski konnte ich zufriedenstellen. Er hätte lieber eine Pizza gehabt. Da wir aber keine Pizzeria sind, konnte ich ihm diesen Wunsch nicht erfüllen. Ich habe ihm stattdessen Bruschetta serviert. Die haben ihm dann auch geschmeckt.

Sind die Fußballer angenehme Gäste?

Ja, die Mannschaft war super. Als die Fußballer gingen, haben sie sich alle per Handschlag verabschiedet. Und ein sehr großzügiges Trinkgeld dagelassen.

Interview: Stephanie Ebner

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