Hitler-Vergleiche und Hilfe für Salafisten – diese Sportler sorgten für Eklats

von Redaktion

Ashkan Dejagah: Für Politik, sagte der lange für Wolfsburg tätige Fußballprofi, „interessiere ich mich nicht großartig.“ Dennoch verzichtete er 2007 auf eine Reise mit der deutschen U21-Nationalmannschaft nach Israel. Neben der deutschen Staatsbürgerschaft hatte er auch die iranische. „Die iranische Regierung erkennt Israel nicht an.“ Dejagah blieb in der U21, gehörte 2009 zu dem Team, das Europameister wurde und viele spätere Weltmeister (Neuer, Boateng, Hummels, Özil) hervorbrachte. Im Seniorenalter entschied er sich, für den Iran zu spielen. Heute ist er deren Kapitän.

Thomas Greiss: Der Eishockey-Torwart aus Füssen schaffte es zur Nummer eins bei den New York Islanders. Vor einem Jahr spielte er die WM in Deutschland, der Deutschlandfunk entdeckte in Greiss’ Instagram-Account ein Like für einen Beitrag, in dem Präsidentschaftskandidatin Clinton mit Hitler verglichen wurde. DEB-Vizepräsident Marc Hindelang entschuldigte sich für ihn: „Thomas ist kein Rechtsradikaler und kein Populist.“ Greiss selbst machte seinen Like rückgängig. Für das Nationalteam hat er nie mehr gespielt.

Änis Ben-Hatira: Ein Talent im deutschen Fußball, ging mit den Boatengs in Berlin zur Schule. Die große Karriere machte er nicht, seine letzte Station in der Bundesliga war Darmstadt. Im Januar 2017 erfolgte die Trennung, sie ging vom Club aus – auf öffentlichen Druck hin. Ben-Hatira, der tunesische Wurzeln hat, unterstützte den Verein Ansaar. Eine Hilfsorganisation einerseits. Jedoch beobachtet vom Verfassungsschutz wegen Kontakten in die salafistische Szene und zu Al-Qaida. Er war der erste Fußballprofi, dessen Arbeitsverhältnis aufgrund seiner Weltanschauung aufgelöst wurde.

Mario Mandzukic: Der Kroate schoss für den FC Bayern viele Tore – wie er eines von ihnen bejubelte, das führte zu einem Nachspiel. Es war 2012 in Nürnberg, als der Kroate vor der Fankurve die Hand salutierend zur Stirn führte – was als Huldigung der kroatischen Generäle Gotovina und Markic interpretiert wurde, die vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag standen. Auch der albanischstämmige Xherdan Shaqiri beteiligte sich am Gruß. Der DFB ermahnte beide.

Franziska van Almsick: Der erste Star des gesamtdeutschen Sports verstörte 1995, als 17-Jährige, mit folgender Äußerung: „Fragt man die Leute nach Hitler, hört man immer, dass er böse war. Doch mich interessiert, was das für ein Typ war. Eigentlich war er ja ganz schlau.“ Die Empörung von damals ist längst vergessen. Van Almsick ist inzwischen eine anerkannte TV-Expertin.  gük

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