Fünf Antworten für Dieselfahrer

von Redaktion

-Wie sollten Dieselfahrer jetzt reagieren?

Von Panikverkäufen rät der ADAC dringend ab. Autofahrer sollten Ruhe bewahren und ihr Fahrzeug nicht kurzfristig – möglicherweise unter Wert – verkaufen, sagt Johannes Boos vom ADAC. Denn noch sei die Lage zu unklar. Kommen Fahrverbote, seien diese auf lokale Strecken beschränkt. Wer diese nicht befahren muss, weil er beispielsweise eher in ländlichen Regionen unterwegs ist, müsse ohnehin keine Einschränkungen befürchten.

-Gibt es eine Alternative, wenn ich meinen Diesel loswerden will?

Wer sich in den vergangenen Jahren einen Diesel zugelegt hat, kann ihn aufgrund von Vertragsfehlern unter Umständen wieder zurückgeben. Darauf weist die Stiftung Warentest hin. Das betrifft Käufer, die ihren Wagen nach dem 10. Juni 2010 mit einem vom Händler vermittelten Kredit- oder Leasingvertrag finanziert haben. Darin hätten Auto-Banken oft falsch über das Widerrufsrecht informiert. Die Folge: Betroffene Verträge lassen sich bis heute widerrufen. In vier Fällen haben inzwischen Gerichte in diesem Sinne entschieden, zuletzt das Landgericht München (Az.: 29 O 14138/17).

-Und wenn ich mir jetzt noch einen Diesel kaufen will?

Um auf der sicheren Seite zu sein, rät der Auto Club Europa (ACE), ein Modell mit der neuen Abgasnorm Euro 6d zu wählen. Einige Hersteller hätten bereits Modelle im Programm, die diese Norm erfüllen. Vorsicht sei derzeit geboten bei der nur für ein Jahr geltenden Übergangsnorm Euro 6d-TEMP.

Für gebrauchte Diesel rät der Club: Wer uneingeschränkt in Städten fahren will, kauft aktuell besser kein Auto mit Euro-Norm 5 oder niedriger.

-Kann ich einen älteren Diesel nachrüsten, damit er sauberer wird?

Theoretisch geht das eventuell, in der Praxis ist es eher schwierig. Die Hersteller bieten bislang nur Software-Updates an und sperren sich gegen eine Hardware-Nachrüstung. Die sei technisch zwar möglich – zu Kosten von zurzeit etwa 1400 bis 3300 Euro, erklärt Reinhard Kolke, Leiter des ADAC-Technikzentrums in Landsberg. Noch sei aber kein System einsatzbereit auf dem Markt.

-Ist Leasing eine gute Alternative zum Kaufen?

Wenn Kunden aktuell einen Kauf scheuen, kann sich Leasing anbieten. Dabei sollten sie aber das Kilometer-Leasing wählen und keinen Vertrag mit Restwertrisiko abschließen. Sonst müssen sie am Ende der Laufzeit für den Wertverlust aufkommen, erklärt der ACE. Angesichts möglicher Diesel-Fahrverbote kann das teuer werden.

Fragen & Antworten: P. Löschinger, A. Düsterhöft

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