Schiltberg/Christlum – Es sollte eine lustige Rodelpartie werden – doch sie endete mit einer Tragödie. Ein 20-Jähriger aus Schiltberg im Landkreis Aichach-Friedberg hatte mit einigen seiner Arbeitskollegen am Mittwoch einen Ausflug in die Christlum am Tiroler Achensee unternommen. Die jungen Männer arbeiten in einer Baumschule, die gerade Winterurlaub macht – deshalb bot sich der gemeinsame Ausflug an.
Die fünf Freunde liehen sich also Schlitten aus und fuhren mit der Christlum-Bahn zur Bergstation der präparierten Rodelbahn. Die jungen Männer hatten großen Spaß, sie überholten sich mit den Schlitten mehrmals gegenseitig auf der insgesamt 3,5 Kilometer langen Rodel-Abfahrt.
Doch gegen 16.15 Uhr kam es zu dem tragischen Unfall. Der 20-Jährige kam mit seinem Schlitten plötzlich nach rechts von der Rodelbahn ab. Nach etwa sechs Metern prallte er frontal gegen einen Baum. Seine Kollegen mussten alles mitansehen. Sie leisteten sofort Erste Hilfe, bis Notarzt und ein Rettungshubschrauber eintrafen. Doch für den jungen Mann kam jede Hilfe zu spät, er starb noch an der Unglücksstelle.
Thomas Eder, der Betriebsleiter der Christlum-Bahn, findet kaum Worte. „Das ist wirklich tragisch“, sagt er. „Es ist eigentlich eine blaue Bahn mit geringem Gefälle, also nicht sehr schwer zu fahren.“ Auch die Wetter- und Schnee-Verhältnisse waren nicht schlecht. Auf der Strecke war kein Eis, der Schnee war eher aufgeweicht. Der 20-Jährige trug gute Schuhe, mit denen er hätte bremsen können, berichtet Eder.
Noch ist völlig unklar, wie es zu dem Unglück kommen konnte, berichtet die Tiroler Polizei. Die Ermittlungen laufen. In Schiltberg, der Heimatgemeinde des 20-Jährigen, verbreitete sich die Nachricht von seinem Tod schnell. „Wir sind alle fassungslos“, sagt Bürgermeister Josef Schreier. „Das ist ein unglaublich schwerer Verlust für unser Dorf.“ Der 20-Jährige sei in der Gemeinde sehr beliebt gewesen. Auch der Pfarrer sei schockiert gewesen, als er die Nachricht erfuhr, sagt Schreier. Der junge Mann war Oberministrant, außerdem engagierte er sich bei der Feuerwehr und im Schützenverein, schenkte im Bürgerhaus Bier aus und half, den Maibaum zu fällen.
Seine Kollegen können nicht fassen, was passiert ist. Sie sagen: „Sebastian hatte erst bei uns ausgelernt, er war ein guter und voll engagierter Kollege.“