Superhelden brauchen Superkräfte: Superman und Spider-Man haben solche nur im Comic und im Kino. Pflanzen setzen diese dagegen auch im echten Leben ein. „Ihr müsst allerdings ein wenig genauer hinschauen, um das zu erkennen“, quakte meine Entenfreundin Agnes. „Manche sind sogar unsichtbar.“ So bilden viele Pflanzen chemische Stoffe, die dazu da sind, Raupen und Käfern den Appetit zu verderben. Nur darum schmeckt Chili scharf und viele Kräuter bitter. Was wir Zweibeiner mögen, ist vielen Insekten ein Graus. Das gilt auch für die scharfen Senföle, die in Pflanzen der Familie der Kreuzblütler stecken. Dazu gehören zum Beispiel Kohl, aber auch Radieschen und Kresse. Genau genommen entstehen diese erst, wenn die Pflanze verletzt wird: Schlägt sich eine Raupe an den Blättern den Bauch voll, treffen harmlose Senfölglykoside mit einem Enzym zusammen, das in anderen Teilen des Pflanzengewebes steckt. „Dabei entstehen Stoffe, die für Zweibeiner angenehm scharf schmecken, für Insekten aber giftig sind“, quakte Agnes. „Ein wirksames Mittel gegen Angreifer.“ Allerdings ist es einigen Insekten mit der Zeit gelungen, diese chemische Abwehrwaffe der Pflanzen zu entschärfen, nämlich den Raupen des Kohlweißlings. Eure Paula