Ebersberg – Der vierte Fall von lebensbedrohlicher Hirnhautentzündung im Kreis Ebersberg bringt Fachleute zum Nachdenken. Ein 21-jähriger Mann aus Glonn hat sich angesteckt, er kam zunächst auf die Intensivstation der Ebersberger Klinik und wurde dann in ein Münchner Krankenhaus verlegt.
Zuvor waren drei Frauen im Alter von 19 und 56 Jahren im März und im Mai schwer erkrankt – eine der 19-Jährigen musste aufgrund der Meningokokken-Blutvergiftung mit Organversagen beide Füße amputiert werden. „In dieser Schwere habe ich das noch nie erlebt“, sagte damals der Ebersberger Gesundheitsamtsleiter Hermann Büchner, der in der Behörde seit 30 Jahren tätig ist. Trotz der Krankheitsfälle, die alle im südlichen Landkreis auftraten, hat das bayerische Gesundheitsministerium bisher keine Impfempfehlung ausgesprochen. Die Infektionskette konnte bisher nicht ermittelt werden.
Ein Ministeriumssprecher teilte unserer Zeitung lediglich mit: „Das bayerische Gesundheitsministerium prüft derzeit mögliche Konsequenzen aus der Häufung der Meningitis-Fälle im Landkreis Ebersberg. Sobald alle Daten vorliegen, wird die Entscheidung fallen.“ Ziel sei es, den Bürgern konkrete Impfhinweis zu geben – vor allem an Kontaktpersonen. mps