Lindau – Mit der Amtsübergabe an die neu ernannte Generalsekretärin ist die 10. Weltkonferenz von Religions for Peace in Lindau am Bodensee zu Ende gegangen. Azza Karam möchte interreligiöse Konzile stärken und an Task Forces für Umwelt, Bildung und Friedensförderung arbeiten, wie die 50-Jährige im Rahmen der Abschlusszeremonie am Freitag ankündigte. Dies waren inhaltliche Schwerpunkte der Tagung, zu der rund 900 Religionsvertreter, Politiker und Mitarbeiter von internationalen Nichtregierungsorganisationen aus mehr als 100 Ländern kamen. Die Weltversammlung hat laut Udo Hahn, Leiter der Evangelischen Akademie Tutzing (Kreis Starnberg), ein Zeichen der Einheit gesetzt – in versöhnter Verschiedenheit. Es sei die Erkenntnis gewachsen, dass die Religionen bei den großen Herausforderungen Frieden, Gerechtigkeit und Schutz der Umwelt mehr machen können. „Ich habe den Eindruck, diese Weltversammlung hat dafür gesorgt, dass die Fundamentalisten in allen Religionen eine klare Botschaft bekommen: Wir als Religionen dienen nicht länger als Vorwand dafür, Vertretern anderer Religionen oder Bevölkerungsgruppen mit Hass und Ausgrenzung zu begegnen.“ Lindau habe einen völlig neuen Ton gesetzt, wie man im Alltag zusammenleben kann. Beeindruckt zeigte sich Hahn von den Musliminnen: Hochgebildete Frauen, die im Islam nach Anerkennung suchten und für Frieden und Versöhnung eintreten. cm/lby