Stephansposching – Nach einem Gewaltausbruch in einer Asylunterkunft in Stephansposching (Landkreis Deggendorf) sind gegen drei Randalierer Haftbefehle ergangen. Den Asylbewerbern wird Landfriedensbruchs, Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Gefangenenbefreiung vorgeworfen.
Nach der Vorführung beim Ermittlungsrichter wurden die drei Nigerianer in verschiedene Haftanstalten gebracht. Insgesamt wird gegen sechs Asylbewerber im Alter zwischen 23 und 38 Jahren ermittelt. Bei dem Einsatz wurden fünf Polizisten verletzt. Die Beamten waren nach eigenen Angaben am Freitag in die kleine Gemeinde Stephansposching gerufen worden, weil einige Bewohner des Flüchtlingsheims randalierten. Nach Angaben der Polizei wurden sie zunächst von etwa 30 aufgebrachten Asylbewerbern beleidigt, bespuckt und bedrängt. Als die Polizisten den mutmaßlichen Rädelsführer aus der Menge zogen, eskalierte die Situation völlig. Mehrere Asylbewerber schlugen laut Polizei auf die Beamten ein und warfen Fahrräder auf die Einsatzkräfte, die sich mit Pfefferspray wehrten. Ein Asylbewerber habe die Seitenscheibe eines Polizeiautos eingetreten. Andere Flüchtlinge errichteten Barrikaden und hinderten die Polizei daran, das Gelände zu verlassen.
Erst als Verstärkung eintraf, gelang es den Beamten, die Lage zu beruhigen. Vier der fünf Polizisten kamen den Angaben zufolge ins Krankenhaus. Sie erlitten Schnitt- und Rippenverletzungen sowie Verletzungen an den Augen. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) forderte harte Strafen und eine schnelle Rückführung der Randalierer. lby