Bombendrohungen gegen mehrere Rathäuser

von Redaktion

Evakuierungen in Augsburg und anderen Städten nach mutmaßlich rechtsextremen E-Mails

Augsburg – Eine schriftliche Bombendrohung und eine anschließende Evakuierung von Rathaus und Behördengebäuden haben am Dienstag stundenlang die Polizei in Augsburg in Atem gehalten. Gegen Mittag konnte Entwarnung gegeben werden, bei der Durchsuchung wurde kein gefährlicher Gegenstand gefunden. Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) zeigte sich danach beruhigt: „Ich verspüre eine gewisse Erleichterung, weil die Durchsuchung ergeben hat, dass sich die Gefahrenlage nicht bestätigt hat“, sagte der 54-Jährige. Ähnliche Drohschreiben waren zeitgleich auch an die Städte Chemnitz, Göttingen, Kaiserslautern, Neunkirchen im Saarland und Rendsburg in Schleswig-Holstein verschickt worden. Die Polizei vermutet daher einen Zusammenhang. Laut Bayerischem Landeskriminalamt (LKA) waren außer Augsburg aber keine Städte in Bayern betroffen. Auch in den anderen betroffenen Städten wurde nach einigen Stunden Entwarnung gegeben.

Ein unbekannter Absender hatte nach Polizeiangaben in der Nacht eine E-Mail mit der Bombendrohung an die Stadt Augsburg verschickt. Daraufhin ließ die Polizei am Morgen das Rathaus und drei Verwaltungsgebäude evakuieren. Sicherheitshalber wurden auch die Bürgerbüros geschlossen. Zwei Straßenbahnlinien und mehrere Buslinien in der Nähe des Rathauses und der städtischen Verwaltung wurden zeitweise eingestellt. Obwohl der Verkehr um den Augsburger Rathausplatz komplett stillstand, war die Lage relativ entspannt. Seit Monaten gibt es eine deutschlandweite Serie von Drohschreiben mutmaßlicher Rechtsextremer an Politiker, Behörden oder Gerichte. Die Staatsanwaltschaft in Berlin, die federführend ermittelt, spricht von mehr als 100 Fällen. Zum genauen Inhalt der E-Mails vom Dienstag gibt es keine Angaben.  lby

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