München – Kein Regen in Sicht und dazu auch noch Hitze – gar nicht gut für die Wälder im Freistaat, die stark unter dem heißen Sommer 2018 gelitten haben. Hitze und Trockenheit hätten bei mehr als einem Viertel der Bäume (25,6 Prozent) deutliche Schäden verursacht, wie aus der Waldzustandserhebung 2018 hervorgeht, die gestern in München veröffentlicht wurde. Fachleute der Bayerischen Forstverwaltung machen dafür die extrem hohen Temperaturen und die bis in den November andauernde Trockenheit verantwortlich, vor allem in Nordbayern. Die Experten untersuchen den Waldzustand seit 1983 jedes Jahr im Juli und im August. Im Sommer wurden dafür rund 11 500 Bäume kontrolliert.
„Wir brauchen stabile und widerstandsfähige Mischwälder, um die Risiken von Witterungseinflüssen, Stürmen oder Insektenbefall möglichst gering zu halten“, sagte Forstministerin Michaela Kaniber (CSU). Sie sorgt sich insbesondere um die Eschen. Ein Großteil leide am Eschentriebsterben, verursacht vor allem durch einen Pilz.
Die Grünen im Landtag warfen der Staatsregierung verfehlte Politik vor. „In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Zustand des Waldes nicht verbessert, trotz vollmundiger Ankündigungen aus dem Ministerium“, sagte der forstpolitische Sprecher Hans Urban. „10 000 Hektar mehr Mischwald jährlich ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber die Klimakatstrophe kann nur durch ein forst- und umweltpolitisches Gesamtkonzept verhindert werden.“ Der Waldumbau sei eine staatliche Daueraufgabe.
Im Mittel haben die Bäume 21,3 Prozent ihrer Blätter und Nadeln verloren. Außerdem bildeten sie sehr viel stärker Früchte aus. Das sei ein Zeichen für Umweltstress, berichtete das Ministerium. mm