Jede Woche beantwortet ein Oberbayer Fragen rund um seine Heimat. Florian Holzer, 35, lebt von Geburt an in Wallgau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Er arbeitet als Gastronom, ist verheiratet und hat zwei Töchter.
Herr Holzer, Sie kennen jedes Eckerl Wallgaus. Wo ist Ihr Lieblingsplatz?
Auf dem Krepelschrofen. Das ist unser Hausberg. Auf den gehe ich regelmäßig rauf, weil man von dort einen großartigen Blick auf den Ort, die Berge und den Rest des Oberen Isartals hat. Außerdem gibt’s oben neuerdings einen Unterstand.
Sie sind Vorsitzender im Tourismus-Verein des Ortes. Womit kann Wallgau bei Gästen punkten?
Der Ort ist sehr naturbelassen, noch nicht so überbevölkert und touristisch ausgeschlachtet. Das hat Charme.
Gibt’s denn eine Sehenswürdigkeit, die ein Besucher unbedingt gesehen haben muss?
Wir haben die wunderschöne Kirche St. Jakob, ganz in der Nähe des Dorfplatzes. Oder die Maxhütte, von der man ebenfalls einen super Panorama-Blick hat. Und natürlich die Isar. Aber die Sehenswürdigkeit schlechthin, die gibt’s nicht. Wobei…
Wobei?
Ein absoluter Geheimtipp ist die Finz mit ihren Gumpen.
Sie denken also gar nicht dran, aus Wallgau wegzuziehen?
Nein, weil es keinen besseren Ort für Kinder gibt. Sie können sehr behütet aufwachsen. Die ganze Dorfgemeinschaft ist mehr Familie als Nachbar.
Was fehlt Ihrer Meinung nach denn im Ort?
Aus touristischer Sicht und für die Versorgung mobil eingeschränkter Personen ein Supermarkt. Aus meiner Sicht aber nichts.
Welche Veranstaltungen können Sie empfehlen?
Alle zwei Jahre findet der Adventsmarkt der Sinne statt. Das ist das größte Highlight, weil er besonders ist. Er führt über die Sonnleiten mit Ausblick auf Wallgau, die Anlieger öffnen ihre Türen und die Bauernhöfe die Stubn. Das ist ein einmaliges Flair. Er findet alle zwei Jahre am ersten Adventswochenende statt. Heuer war er also schon.
Was sollte ein Zuagroaster niemals tun?
Sich im Gasthof Post einfach an den Stammtisch setzen. Auch wenn da schon Zuagroaste sitzen. Wer die Prüfung bestanden hat, der darf sich Wallgauer schimpfen.
Interview: Manuela Schauer