Erding – Es waren schwere Geschütze, die der Erdinger Grünen-Kreisrat Stephan Glaubitz vor einem Jahr in öffentlicher Kreistagssitzung gegen das Landratsamt aufgefahren hatte. Er warf dem Ausländeramt unter anderem Willkür vor. Dabei bezog er sich auf abgelehnte Arbeitserlaubnisse für Asylbewerber. Er kenne hunderte Fälle, in denen quasi am grünen Tisch entschieden worden sei – stets ablehnend.
Daraufhin brachte Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) ebenfalls schwere Geschütze in Stellung. Er forderte Glaubitz, der heuer für den Bezirkstag kandidiert hatte, auf, sich zu entschuldigen oder konkrete Beispiele zu nennen. Das konnte dieser aber nicht und nahm seine Vorwürfe zurück, allerdings nur teilweise. Er blieb dabei, dass viel zu restriktiv vorgegangen werde. Dabei kamen auch neue Anschuldigungen.
Das bringt Glaubitz am 5. Februar vors Landgericht Landshut. Eine Münchner Kanzlei hat im Namen des Freistaats Klage eingereicht – mit einem Streitwert von satten 92 000 Euro. Glaubitz’ Anwalt, der frühere Grünen-Bundestagsabgeordnete Jerzy Montag, ist fassungslos: „Das ist der Versuch der ökonomischen Vernichtung.“ ham