„Mach doch die Augen auf, du blindes Huhn!“ So wüst hat mich gestern ein Hund angebellt. Dabei war er es, der mich gestreift und fast umgestoßen hätte. „Wie soll ich sehen, was hinter meinem Bürzel passiert?“, quakte ich ihm nach. „Ich habe nur zwei Augen.“ Davon habe ich später meiner Entenfreundin Agnes erzählt. „Ein drittes Auge wäre manchmal praktisch“, quakte sie. „Wusstest du, dass es tatsächlich Tiere mit drei Augen gibt?“ Agnes quakte mir von Echsen in Neuseeland. „Tuatara“ heißen diese Echsen oder einfach Brückenechsen. Sie werden bis zu 75 Zentimeter lang und mehr als ein Kilo schwer. „Ganz schöne Brocken“, quakte ich. „Und stell dir vor, diese Echsenart gibt es schon seit rund 200 Millionen Jahren“, quakte Agnes. „Sie gelten daher als lebende Fossilien.“ Fossilien sind versteinerte Reste von Tieren vergangener Zeit. „Aber was ist nun mit dem dritten Auge?“, quakte ich. „Dieses Scheitelauge sitzt mittig auf der Stirn und zeigt nach oben“, schnatterte Agnes. Ich war ein wenig enttäuscht: Damit konnte die Echse also gar nicht nach hinten sehen. „Wenn die Tiere älter werden, sieht man das dritte Auge auch kaum noch“, quakte Agnes weiter. „Wofür das Extraauge ist, wissen Forscher noch nicht genau“, schnatterte Agnes. „Die Echsen können damit jedenfalls messen, wie hell es ist. Aber vielleicht kann das Auge noch viel mehr.“ Eure Paula