von Redaktion

Waldkauz Ulrich liebt es, meine Entenfreundin Klara auf den Flügel zu nehmen. Neulich behauptete er, er könne die Zukunft vorhersehen. „Morgen wird etwas auf dich niederkommen“, krächzte er. Klara ist erschrocken. Dann durchschaute sie Ulrichs Streich – und spielte ihm selbst einen: „Wenn jemand die Zukunft kennt, dann ich“, quakte sie. „Ich gehöre zu den Vögeln, die die Sprache der Bäume verstehen.“ Meine Freundin behauptete, sie könne so selbst Regentage vorherquaken. „Bravo!“, schnatterte ich begeistert. „Aber was sagen denn die Bäume?“ Klara hob die Flügel. „Bringt mir einige Tannenzapfen, dann verrate ich es euch“, schnatterte sie. „Aber junge, keine überreifen, denen schon die Schuppen ausgefallen sind.“ Agnes, Ulrich und ich taten, worum Klara uns gebeten hatte. Die schaute sich die Zapfen genau an. „Ulrich, du hast Recht, morgen wird etwas auf uns herabkommen“, quakte sie dann feierlich. „Es wird Regen sein.“ Klara behielt Recht. „Wie hast du das gemacht?“, quakte ich. „In den Tannenzapfen reifen die Samen der Tanne unter Deckschuppen heran“, erklärte Klara. „Die schützen die Samen vor Feuchtigkeit.“ Kündigt sich Regen an, schließen sie sich und liegen eng am Zapfen an. „Ich hatte aber gehofft, dass sie ihre Schuppen abspreizen“, quakte Klara. „Das kündigt schönes Wetter an: So bekommen die Samen Luft und Licht zum Reifen.“ Eure Paula

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