Albert Füracker ist bayerischer Finanz- und Heimatminister. Seinem Ministerium untersteht die Bayerische Schlösserverwaltung. Damit ist er sozusagen Bayerns oberster Schlossherr.
Jetzt wird der Königsbau der Residenz endlich wiedereröffnet. Haben Sie einen Lieblingsort in der Residenz?
Mein Lieblingsort gehört zwar zur Residenz, befindet sich aber unter freiem Himmel. Es ist der 2003 neu gestaltete Kabinettsgarten neben der Allerheiligenhofkirche. Mit seinem frischen Grün und den Wasserflächen bildet er eine ruhige Oase mitten in der Großstadt – ein idealer Ort für eine entspannte Mittagspause für unsere Bürger. Ich selber habe dazu leider viel zu selten Zeit.
Warum sind solche Bauwerke so wichtig für die bayerische Identität?
Heimat ist die Beziehung zwischen Mensch und Raum. Zur Heimatverbundenheit gehört auch die Frage nach den Wurzeln. Die lange Geschichte Bayerns wird auch in den zahlreichen Schlössern, Burgen und historischen Gärten lebendig. Unsere Vergangenheit ist für uns ein sicherer Anker in der Gegenwart und verleiht Kreativität und Gestaltungskraft für die Zukunft.
Wie viel kostet der Unterhalt der Schlösser pro Jahr?
Um das historische Erbe der Schlösser, Burgen und Gärten zu bewahren und mit Leben zu erfüllen, hat der Freistaat 2017 über 130 Millionen Euro ausgegeben – ob für Baumaßnahmen, Ausstellungen, Publikationen oder die Gehälter der Mitarbeiter. Ein großer Teil der Ausgaben wird dabei durch die Einnahmen der Schlösserverwaltung gedeckt.
Interview: Stefan Sessler