Großbäcker Hans Müller gestorben

von Redaktion

Der frühere Inhaber des Back-Imperiums Müller-Brot wurde 87 Jahre

München – 400 Filialen gehörten einst zu seinem Back-Imperium, 3000 Mitarbeiter hat er zu Spitzenzeiten in seinem Unternehmen beschäftigt: Hans Müller, Inhaber einer der größten Bäckereien Europas, ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Zuletzt lebte der einstige Chef von Müller-Brot zurückgezogen auf einem Gut bei Berg am Starnberger See.

Müller, der mit 19 Jahren die Bäckerei der Eltern in München-Giesing übernommen hatte, setzte auf Größe. In Neufahrn im Kreis Freising errichtete er eine Großbäckerei mit vollautomatischer Semmelproduktionsanlage – und belieferte Supermärkte. Als „Brezn-König“ wurde er bekannt. 2003 allerdings verkaufte er seine Firma – was er im Nachhinein als schweren Fehler bezeichnete. Sein Nachfolger wirtschaftete Müller-Brot ab, ab 2009 hatte das Nachfolge-Unternehmen mit einem schweren Hygieneskandal zu kämpfen, als Schaben und Käfer in den Produktionsräumen gefunden wurden, auch Mäusekot und Speisereste. Zunächst erfolgte ein Produktionsstopp, 2012 musste Insolvenz angemeldet werden. Für Hans Müller war das ein schwerer Schlag. Er bezeichnete die Käufer seines Unternehmens später in der Öffentlichkeit als „Verbrecher“. Auch privat erlitt Müller damals einen schweren Schlag: Sein Sohn (45) starb an der Muskelschwund-Krankheit ALS. Seine Tochter Eva kaufte später mit dem Münchner Bäcker Franz Höflinger einen Teil der Firma Müller-Brot zurück. Der Verstorbene wird am kommenden Montag, 25. Juni, auf dem Münchner Ostfriedhof beigesetzt. mm/mdu

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