Kochbuch der Staatsforsten

Wilde Küche

von Redaktion

von Dominik Göttler

München – An ihrer Kochmontur muss die Ministerin noch feilen. Die hochhackigen Schuhe und das schwarze Kleid sind dann doch etwas unpraktisch zum Grillen. Aber für ein kurzes Foto und das fachmännische Wenden der Rehpflanzerl geht’s auch ohne Schürze, wie Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) beweist. Schließlich sollen die Gäste bei der Buchvorstellung von „Wilder Genuss“ auch erfahren, wie die Ergebnisse der neu veröffentlichten Rezeptsammlung so schmecken.

Die bayerischen Staatsforsten wollen die Direktvermarktung ihres Wildbrets ausbauen. Zwölf der 41 Forstbetriebe verkaufen ihr Wildbret bereits direkt an den Verbraucher und nicht nur an Gaststätten und Wildhändler. Bald sollen es 20 sein – „und langfristig hätten wir diese Möglichkeit natürlich gerne überall“, sagt Staatsforsten-Chef Martin Neumeyer. Denn aus seiner Sicht ist Wildbret aus Bayern „das perfekte regionale Lebensmittel“. Um den Menschen den Verzehr von Rehnuss, Gamskeule und Wildschweinrücken schmackhaft zu machen, haben die Staatsforsten ein Kochbuch mit dem Titel „Wilder Genuss“ veröffentlicht. „Wir wollen die Menschen verführen“, gibt Neumeyer ganz freimütig zu.

Auf 75 Seiten erfährt der Leser nicht nur, wie man das sensible Wildfleisch richtig brät, schmort und grillt, sondern auch, mit welchen Gewürzen er dabei am besten arbeitet oder wie man aus den Resten einen würzigen Fond kocht. Die Rezeptauswahl reicht von der Rehkeule mit Wacholderschokolade über die Gamspflanzerl mit schwarzen Oliven bis zu kunstvoll geformten Reh-Involtini mit Sherrysauce. Und natürlich darf auch das obligatorische Rehragout nicht fehlen.

Auch Ministerin Kaniber findet lobende Worte für das neue Kochbuch: „Da wird Wild auf die feinste und modernste Art präsentiert.“ Und nach der kurzen Übung am Grill stibitzt sich die Ministerin auch gleich eine Ausgabe für zu Hause. „Ich habe schließlich drei Töchter, die gerne kochen und essen.“ Und natürlich lässt sich die Agrarministerin auch die Kostprobe nicht entgehen: Eine kleine Portion von der rosa gegrillten Gams aus Mittenwald gönnt sie sich ebenso wie den würzigen Rehburger, den sie kurz zuvor noch selbst vor der Flamme gerettet hat.

Das Buch „Wilder Genuss“

kostet 9,50 Euro und ist an allen Wildverkaufsstellen der Staatsforsten erhältlich. Übersicht: www.baysf.de/wildbret. ISBN: 978-3-00-059465-6.

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