München – Vor dem sogenannten Brenner-Gipfel am 12. Juni in Bozen verschärft sich der Streit um die Blockabfertigung. Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter verteidigte die Entscheidung, nach Feiertagen nur maximal 250 bis 300 Lkw je Stunde auf der Inntalautobahn Richtung Österreich durchzulassen. „In den vergangenen zwei Wochen zeigte die Blockabfertigung ihre volle Wirkung. Der Verkehrsfluss entlang der Inntalautobahn wurde aufrechterhalten“, stellte der ÖVP-Politiker fest. Erneut appellierte er, mehr Schwerlastverkehr auf die Schiene zu verlagern. „Daran führt kein Weg vorbei. Es kann nicht sein, dass Tirol die Hauptlast des alpinen Güterschwerverkehrs auf der Straße ertragen muss.“
Als unfreundlicher Akt wird es auf Tiroler Seite interpretiert, dass Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) nun einen Beschwerdebrief an EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc geschrieben hat. „Die Blockabfertigung ist inakzeptabel und aus unserer Sicht nicht mit der EU-Warenverkehrsfreiheit vereinbar“, zitierte „Bild“ aus dem Schreiben. Die EU solle Österreich auffordern, die Blockabfertigungen zu unterlassen.
Doch die Tiroler denken daran nicht. Im Juni ist zwar nur eine Blockabfertigung geplant. Doch die Spediteure erwartet neuer Ärger – es soll mehr Kontrollen geben. „Wir werden in den nächsten Wochen Stichprobenkontrollen bei Lkw zur Vermeidung von Abgasmanipulationen durchführen“, kündigte Platters Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) an. dw