von Redaktion

Rabenküken haben viel zu lernen. Darum bleiben die Jungvögel bis zu fünf Jahre bei ihren Eltern. In der Zeit bekommen sie von den Großen allerlei beigebracht. „Das muss ja anstrengend für die Rabenmamas und -papas sein“, quakte meine Entenfreundin Klara. Als wir wieder einmal unsere Rabenfreunde Hugin und Munin im Gebirge besuchten, fragten wir sie danach. „Ach was, so ein Rabenleben ist zwar anstrengend, aber es ist eben auch immer was los“, krächzte Munin. „Und das ist schön.“ Auf weite Reisen müssen die beiden allerdings verzichten, dafür fehlt ihnen die Zeit. „Dabei habe ich immer davon geträumt, unsere Verwandten im Dschungel zu treffen“, krächzte Hugin. Er krächzte mir von Neukaledonien. Das sind Inseln, die weit draußen im Meer liegen, ein ganzes Stück von Australien entfernt. „Dort leben Geradschnabelkrähen“, krächzte Hugin. „Und diese Vögel haben die Zweibeiner gewaltig überrascht.“ Sie können etwas, das Zweibeiner lange nur Schimpansen zugetraut haben: Werkzeuge bauen und benutzen. Die Krähen stellen kleine Haken her, mit denen sie Raupen und Würmer aus Ritzen angeln. Dazu suchen sich die Krähen Zweige und brechen alle Triebe bis auf einen ab, der dann als Haken dient. „Es kommt noch besser“, krächzte Hugin. „Wie man so eine Futterangel baut, bringen die Eltern ihren Jungen bei.“ Eure Paula

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