von Redaktion

Wir Enten am See sind frei wie der Wind. Es gibt aber einige unter uns, die von Menschen als Haustiere gehalten werden. Aber nicht alle Tiere, die euch nah sind, lassen sich zähmen. „Hausspatzen sind nie zahm geworden“, quakte meine Entenfreundin Agnes. „Trotz ihres Namens.“ Sie wohnen einfach gern an Häusern, zum Beispiel unter Spalten am Dach oder in Löchern an den Fassaden. Den richtigen Platz für das Nest suchen übrigens die Vogelmänner aus. Danach versuchen sie eine nette Spatzdame anzulocken – indem sie laut zwitschern. Die Damen aber sind wählerisch: „Da soll ich einziehen?“, habe ich im Frühjahr eine zwitschern hören. „Bei dir piept’s wohl!“ Und weg war sie. Ich habe aber auch eine gesehen, die sofort begeistert war. „Hier will ich wohnen“, zwitscherte sie. Dann fing sie gemeinsam mit dem Spatzmann an, ein Nest zu bauen. Allerdings waren sie sich nicht immer einig dabei. „Was willst du denn mit diesem Halm?“, schimpfte die Vogeldame einmal. „Der sieht furchtbar aus, der kommt mir nicht ins Nest!“ Der Vogelmann fügte sich. „So ist das bei uns Spatzen“, zwitscherte er mir leise. Ich kann euch jedenfalls quaken, dass er sich sehr gut um seine Frau gekümmert hat. Als sie am Brüten war, versorgte er sie mit Futter. Die Küken fütterte dann die Vogelmama. „Aber wenn sie mal nicht kann, springe ich natürlich ein“, zwitscherte er. Eure Paula

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