Großbrände am Pfingstwochenende

Handwerkerhof brennt völlig nieder

von Redaktion

VOn Michael Stürzer und Katja Kraft

Manthal – Stundenlang wüteteten die Flammen am frühen Sonntagmorgen im Berger Ortsteil Manthal im Landkreis Starnberg. Mehr als 200 Feuerwehrleute kämpften bis zur Erschöpfung gegen den Großbrand an einem Handwerkerhof auf einer Fläche von rund 1500 Quadratmetern. Einen Tag nach dem verheerenden Feuer ist klar: Es war einer der größten Brände, den der Landkreis Starnberg in den vergangenen Jahren erlebt hat. Der Schaden geht in die Millionen. Viel wichtiger aber: Verletzt wurden wie durch ein Wunder niemand.

Die Anlage bestand aus mehreren Gebäuden, wo genau das Feuer ausgebrochen ist, war zunächst unklar – beim Eintreffen der ersten Löschmannschaften kurz vor 3 Uhr stand der komplette Trakt lichterloh in Flammen, die mehrere zehn Meter in die Höhe schlugen. Feuerwehrleute evakuierten die Anwohner – darunter Kinder – aus einem anliegenden Wohnhaus und versuchten, Gebäude in der Nähe zu schützen. Dank Rauchmeldern waren die Bewohner wach geworden. Ein Mann hatte sich mit einen Sprung aus einem Fenster im ersten Stock vor den Flammen gerettet.

Dem Feuer fielen eine Halle und mehrere Anbauten, ein Wohnhaus, Lager, Fahrzeuge, Container und der Schießstand der örtlichen Schützengesellschaft zum Opfer. „Es ist ein Riesenglück, dass keine Menschenleben zu beklagen sind“, sagt Bürgermeister Rupert Monn. Für eine vierköpfige Familie fand Bergs Bürgermeister schnell ein Quartier: ein Appartement im Bauhof. Er stattete die Brandopfer mit Geld aus, das BRK versorgte sie mit Kleidung und dem Nötigsten. Ein Ehepaar kam bei Nachbarn unter. Die Bewohner haben alles verloren, die Wohnungen sind ausgebrannt. Ein Spendenkonto ist eingerichtet: Gemeinde Berg, DE08702501 50043090 3005 bei der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, Stichwort „Brandgeschädigte Manthal“.

Warum der Handwerkerhof niederbrannte, ist noch völlig unklar. Für die Brandermittler war das Areal zunächst noch nicht begehbar, immer wieder flammte der Brand auf, auch am Montag musste die Feuerwehr wieder ausrücken. Spätestens heute soll aber mit der Untersuchung des Brandortes begonnen werden, teilte die Polizei mit.

Es war nicht der einzige Großbrand am Pfingstwochenende in Oberbayern. In Rosenheim brannte ein zweistöckiges Mehrfamilienhaus. Schaden: rund 200 000 Euro. Alle Bewohner konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen – auch dank eines Nachbarn, der die Menschen aus dem Dachgeschoss mithilfe einer Leiter rettete. Auch hier ist die Brandursache unklar. Dem Ladenschluss sei dank, kam es auch bei einem Brand eines Supermarkts in Mühldorf am Inn am Sonntagabend zu keinen Verletzungen. Das Gebäude stand bei Eintreffen der Feuerwehr bereits komplett in Brand. Der Sachschaden liegt auch hier bei etwa 200 000 Euro. Fast schon harmlos wirkt dagegen die Polizeimeldung „Brand einer Holzhütte“ in Waging am See im Kreis Traunstein. Doch auch hier ist mit einer hohen Schadenssumme von rund 100 000 Euro zu rechnen.

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